Der kleine Wikinger ist da! - Unsere ambulante Wassergeburt

Begonnen von Ylvi, 05. August 2015, 15:10:24

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Ylvi

Im Juni 2014 bin ich früher als geplant schwanger geworden, wir haben das Baby dann aber leider im August wieder gehen lassen müssen, weil das Herz aufgehört hatte zu schlagen. Wir probierten es dann wieder und so wurde ich dann schon im Oktober wieder schwanger, dieses Mal mit dem Vorsatz, alles so gut es geht zu genießen.
Ich hatte mir vorgenommen, die Geburt ganz bewusst wahrzunehmen, eigentlich hatte ich auf eine Geburt im Geburtshaus oder zu Hause gehofft, fand dann aber keine Hebamme, die mich dahingehend betreuen wollte. Also entschied ich mich für ein Krankenhaus in der Nähe meines Arbeitsplatzes, an dem Wassergeburten und Ambulante Geburten angeboten wurden. Schnell hatte ich meine Beleghebamme A. gefunden, mit der ich mich auf Anhieb gut verstand und auch mit meinem Mann einen GVK bei ihr absolvierte.
Der errechnete Termin war der 15. Juli und in den Wochen vorher wurde ich ziemlich ungeduldig, Warten war noch nie meine Stärke gewesen. Außerdem machte mir die Hitze zu schaffen, ich hatte viel mit dem Wasser zu kämpfen. Ich hatte gehofft, dass es vielleicht ein paar Tage früher losgehen würde, aber das tat es nicht. Und obwohl ich eine wunderschöne Schwangerschaft hatte, konnte ich dann die Geburt nicht mehr erwarten.
Los ging es dann aber erst sieben Tage nach dem errechneten Termin. Am Abend zuvor hatten mein Mann und ich uns noch einen schönen Abend gegönnt und seit einer Woche hatte ich endlich mal wieder richtig gut und erholsam geschlafen.
Es ging morgens nach dem Frühstück los, so gegen zehn Uhr. Mein Mann war schon bei der Arbeit und weil er einen längeren Weg hatte, habe ich ihn gleich angerufen, dass er sich auf den Weg machen soll.
Ich habe dann A. angerufen und Bescheid gesagt, dass es losgeht. Sie hat sich riesig gefreut. Ich hab dann noch auf A. gewartet, sie kam zu mir und wir haben noch eine Tasse Tee getrunken während ich die Wehen veratmet habe, die zwar schmerzhaft, aber doch noch aushaltbar waren.
Um kurz vor zwölf war dann endlich mein Mann wieder zu Hause, und wir packten die letzten Sachen zusammen und machten uns auf dem Weg zum Krankenhaus, zu Fuß, weil wir mittlerweile umgezogen waren und nun sehr nah dran wohnten.
Um kurz nach zwölf waren wir dann da, ich wurde aufgenommen und A. untersuchte mich zum ersten Mal: 4cm. Das klang doch schon mal vielversprechend. Es wurde dann noch ein CTG geschrieben, bei dem alles bestens war, dem kleinen Wikinger ging es unter den Wehen sehr gut und wir durften dann noch einen Spaziergang machen.
So langsam wurden die Wehen dann ziemlich schmerzhaft und ich musste immer öfter stehen bleiben um sie zu verarmen. Wir durften dann in den Kreißsaal, wo es mir wirklich gut gefiel. A. ließ Wasser in die Wanne, sodass ich die Wehen dort veratmen konnte. Das Wasser tat ziemlich gut und linderte die Schmerzen.
Ich wehte so vor mich hin, mmittlerweile war es schon drei Uhr, da bekam ich richtig Hunger. Das Mittagessen war ja auch ausgefallen, also ist mein Mann dann los und hat Tee und Kuchen organisiert.
Ich hatte inzwischen eine Schmerztablette bekommen und war wieder aus der Wanne gestiegen. Der Muttermund war mittlerweile auf acht Zentimetern und die Wehen kamen recht häufig hintereinander. Der Kuchen tat da richtig gut.
So langsam neigte sich die Geburt ihrem Ende zu und die Wehen kamen immer intensiver. Es war gegen fünf Uhr, da bin ich wieder in die Wanne gestiegen, mein Mann mit mir, zu diesem Zeitpunkt war der Muttermund schon fast komplett auf. Den letzten Zentimeter schaffte ich dann wohl auch bald und dann kam der Drang zu pressen. A. sagte, dass ich es nun fast geschafft hätte und mit schieben dürfte, mein Mann, der hinter mir saß und mich hielt, gab mir nochmal ganz viel Kraft und so schob ich mit den Wehen. Ich merkte, wie sich der kleine Wikinger seinen Weg auf diese Welt bahnte und dann presste ich noch einmal und er war da. A. half mir, den kleinen Wikinger aus dem Wasser auf meine nackte Brust zu legen und er begann dann gleich ein wenig zu quängeln, war dann aber ganz schnell ruhig und atmete sehr regelmäßig. Mein Mann und ich bestaunen unser kleines Wunder und in diesem Moment war einfach alles genau so, wie es sein sollte.
Er roch einfach bezaubernd und lag total friedlich in meinen Armen, diesen Moment werde ich nie wieder vergessen. Wir sind dann aus der Wanne raus, ins große Bett und haben noch gekuschelt, der kleine Wikinger probierte schon ein bisschen das Stillen aus und ich merkte, dass sich die Nachgeburt auf den Weg machte. Die Plazenta war dann auch recht schnell da und ich war sehr erstaunt, wie sie aussah, hatte sie mir immer ein bisschen anders vorgestellt.
Dann haben wir den kleinen Wikinger abgenabelt und er und mein Mann sind zu U1 gegangen, während ich das Bedürfnis hatte, mich zu duschen. Nach ein paar Minuten waren wir dann alle wieder vereint und ich sehnte mich nach dem heimischen Bett, da ich eh vorgehabt hatte, eine ambulante Geburt zu haben, haben wir dann beschlossen, direkt nach Hause zu gehen. Es sprach zum Glück nichts dagegen, denn ich hatte keine Geburtsverletzung und dem kleinen Wikinger ging es auch ausgezeichnet.
Mittlerweile war es fast neun Uhr und A. begleitete uns dann nach Hause und zeigte mir nochmal, wie ich den kleinen Wikinger am besten anlegen konnte, ehe sie sich verabschiedete und uns eine gute Nacht wünschte.

Ich bin wirklich zufrieden mit der Geburt, es war sehr schön und weniger schmerzhaft, als ich es mir vorgestellt hatte, dafür umso schöner und magischer. Die Menschen, die dabei waren, haben den Moment zu einen ganz besonderen gemacht, allen voran meine tolle Hebamme A., der ich unendlich dankbar bin, aber auch meinen Mann und meinem Sohn, die mich überhaupt erst zu einer Mutter gemacht haben. Dafür bin ich unendlich dankbar!

Und hier noch einmal die Daten von unserem Sohn:

Unser kleiner Wikinger,
geboren am 22.07.2015 um 18:07 Uhr
mit 4300g, 54cm und 35cm Kopfumfang.

juneau

Das liest sich ganz wunderbar  :)

Herzlichen Glückwunsch zu eurem kleinen Wikinger und auch weiterhin eine schöne Familien-Zeit!

Strandflieder

Liebe Ylvi,

auch hier nochmal: herzlichen Glückwunsch zum kleinen Wickinger!
Dein Bericht liest sich sehr schön. Und dank dir, habe ich mir Gedanken zur ambulanten Geburt und evtl zur Wassergeburt gemacht. Grade letzteres konnte ich mir irgendwie nicht vorstellen... So nackelig im Wasser.... ;) das letzte bisschen Scham spielt da wohl noch mit. Hihi.
Liebe Grüße, Strandflieder

Ylvi

Dankeschön. Strandflieder, ich hab dir im Wartithread geantwortet  :D

Frau B.

Das klingt wirklich nach einer ganz tollen Geburt. Alles Liebe nochmal und ganz viel Freude mit eurem Schatz  :)
PCO, Hormontherapie und am Ende 2 Wunder ❤️



Ylvi


Soulpancake

Ylvi,
Einfach nur wunderschön! Und macht sooo viel Mut :-* vielen dank für den tollen Bericht
Endlich bist du da!!!

Ylvi


ju.ra.


Hippelmama

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Sohn. Es scheint eine tolle Geburt gewesen zu sein. :-) Viel Freude noch mit dem kleinen Mann.







Amselmädchen

*11/2006 - unser größtes Glück  :-*

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*08/13    6.SSW  
*12/13   10.SSW 
*04/14    9.SSW
*04/15   13.SSW
*08/15    6. SSW
...unvergessen

Ylvi