Sternengucker-Geburtshausgeburt von unserem Märzhäschen Marten

Begonnen von Nan, 12. April 2013, 00:36:14

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Nan

Geburtsbericht von unserem Märzhäschen

Für mich war es schwer, einen Anfang der Geburt festzumachen, denn für mich war der Beginn nicht unbedingt das Einsetzen der Wehen.
Ich denke ich fange an ab dem Moment, wo ich mich für die Geburt bereit fühlte, auch wenn unser Märzhäschen uns noch eine ganze Weile warten ließ...

11. Februar (36+1)

Das war mein Ziel. Nach dem Unfall im Dezember und den vorzeitigen Wehen war es mein Ziel, zumindest noch mit meinem Mann unseren zweiten Hochzeitstag zu zweit zu feiern, ehe wir Eltern werden sollten. Ich war ziemlich stolz, als wir es dann soweit, bis in die 37. Woche geschafft hatten.
Nun spornte mich mein Ehrgeiz aber noch weiter an, es sogar bis in die 38. Woche zu schaffen, damit die geplante Geburt im Geburtshaus stattfinden konnte.

17. Februar  (37+0)

Endlich hatte ich es bis 37+0 geschafft, der Geburtshausgeburt stand nun nichts mehr im Wege. Die Wehen kamen auch immer mal wieder, aber insgesamt blieb es ruhig.

28. Februar (38+4)

An diesem Abend hatte ich zum ersten Mal richtige Wehen. Ich dachte wirklich, dass es nun losgehen würde und der Kleine sich vielleicht auf den Weg machen würde. Ich telefonierte mit meiner Hebamme und mein Mann und ich fuhren gegen 20 Uhr ins Geburtshaus, aber leider stellte es sich als Fehlalarm heraus, schon 2 Stunden später hörten die Wehen wieder auf.

1. März (38+5)

Leider hatte es für diesen Tag nicht geklappt, dafür bin ich endlich Tante geworden! Ich habe mich riesig über den kleinen Neffen gefreut, bei dem ich nun Patentante werde. Nur ein bisschen war ich schon eifersüchtig – meine Schwägerin hatte nach mir Termin und sie kuschelte vor mir mit ihrem Sohn... Die darauffolgenden Tage blieb es dann ruhig, Wehen hatte ich keine mehr.

9. März (39+6)

Am Abend vor dem ET hatte ich dann wieder Wehen, die auch ganz schön wehtaten. Ich dachte schon, das könnte eine Punktlandung werden, so wie sie wehtaten, und auch schön regelmäßig in Abständen von 6-8 Minuten. Gegen Mitternacht machten wir uns auf den Weg ins Geburtshaus.

10. März (40+0)

Als erstes wurde ich von der Hebamme untersucht, und sie sagte, das schaut schon mal gut aus.
Ich durfte dann eine Weile vor mich hin Wehen, so gegen 3 Uhr schaute sie dann nochmal, da war gar nichts passiert. Das ärgerte mich schon ein wenig, ich wollte doch nur endlich kuscheln.
Gegen 6 Uhr am Morgen schaute sie dann wieder drauf, da war der Muttermund doch wirklich erst einen Zentimeter auf. Das demoralisierte mich doch schon, als ich dann ausrechnete, dass ich in diesem Tempo erst in zwei Tagen Mama sein würde...
Die Hebamme hat dann nochmal richtig gründlich alles abgetastet und festgestellt, dass unser Kleiner nicht richtig ins Becken gerutscht ist. Er ist recht zierlich gewesen und hat nicht viel Druck aufs Becken ausgeübt und außerdem lag er nicht in der Vorderen Hinterhauptlage (Mit dem Gesicht zum Bauch), sondern in der Hinteren Hinterhauptlage (Mit dem Gesicht zum Rücken), auch als Sternengucker bekannt. Ich fragte mich nun, ob denn noch eine Geburt im Geburtshaus und überhaupt natürlich möglich sei, aber meine Hebamme beruhigte mich.
Es ist einfach nur ein bisschen langwieriger, da sich so der Kopfumfang verhältnismäßig ein bisschen vergrößert.
Gegen 7 Uhr haben dann aber die Wehen wieder aufgehört. Die Hebamme hat uns dann wieder nach Haus geschickt, und ich sollte ein paar Gymnastikübungen machen, um es dem Kleinen einfacher zu machen.

12. März (40+2)

An diesem Tag hatte ich wieder einen Frauenarzttermin. Da wurde nochmal bestätigt, was die Hebamme zwei Tage zuvor schon gesagt hatte, unser Kleiner lag als Sternengucker, aber er war nicht zu schwer und der Kopfumfang war auch im Rahmen, die Versorgung erste Sahne, sodass ich ganz unbedenklich noch ein paar Tage drüber gehen könnte.
Am 20. März sollte ich dann, für den Fall, dass es noch nicht losgegangen wäre, wiederkommen um ein letztes Mal zu schauen, ehe ich zum 24. März zum Einleiten ins Krankenhaus überwiesen werden würde.

16. März (40+6)

Die letzen Tage war nichts mehr passiert, der Schlafmangel und das häufige zur Toilette rennen schlauchten ganz schön, und ich hatte keine Lust mehr. Eigentlich wollte ich am darauffolgenden Tag zum Geburtstag meines Papas fahren, aber da er ein bisschen weiter weg wohnt, traute ich mich nicht mehr und hatte auch nicht so gute Laune.
Abends, als ich wieder mal auf Toilette war, fand ich dann am Toilettenpapier einen schleimigen Haufen mit einem winzigen bisschen Blut vor und freute mich – das war mein Schleimpropf gewesen. Ich rief gleich meine Hebamme an, aber die beruhigte mich wieder ein wenig, denn wenn der Schleimpropf sich verabschiedete, könnte es immernoch eine Woche dauern...

17. März (41+0)

Die Hebamme besuchte uns nun täglich. Endlich waren mal ein paar Veränderungen zu sehen, unser Kleiner war nur richtig ins Becken gerutscht, meine Hebamme war ganz zuversichtlich und tippte auf eine Geburt in der Mitte der kommenden Woche.
Langsam war ich echt genervt, das Telefon stand kaum mehr still, obwohl wir eine Woche draufgeschummelt hatten und Mitte März als Termin genannt hatten, riefen alle an und fragten, wie es uns ging und ob sich schon etwas tat.
Ich nutzte dann die Gelegenheit, das Haus nochmal ordentlich auf Vordermann zu bringen, und hoffte, dass es bald losgehen würde

18. März (41+1)

An diesem Montag ging es mir echt bescheiden, und obwohl ich eigentlich nicht mehr warten wollte, wollte ich nicht, dass es an diesem Tag losginge. Zum Glück wurde mein Wunsch erfüllt und es blieb ruhig.

19. März (41+2)

An diesem Dienstag ging es mir schon besser. Aber ich wurde richtig ungeduldig, lange dürfte ich auch nicht mehr im Geburtshaus entbinden, meine Hebamme begleitet nur bis 42+0, danach findet die Geburt im Krankenhaus statt.
Ich hatte mir also schon ein bisschen Gedanken darüber gemacht, mal ein bisschen anzustupsen, vielleicht mit einem Wehencocktail...
Als die Hebamme dann aber bei der Untersuchung fragte, habe ich mich dann doch nicht getraut. Es gab schon ein paar kleinere Wehen, also hatte ich die Hoffnung, dass wir es vielleicht noch ganz ohne Hilfe schaffen würden...
Gegen 16 Uhr kamen dann die ersten richtigen Wehen, ich freute mich, hoffte, dass es nun richtig losgehen würde, nein eigentlich war ich mir schon recht sicher.
Die Wehen kamen in Abständen von 10-12 Minuten und ich sagte meiner Hebamme Bescheid.
Gegen 18 Uhr sind mein Mann und ich dann ins Geburtshaus gefahren.
Bei der Ankunft durften wir uns dann ein bisschen einrichten und ich wurde untersucht, meine Hebamme war sehr zufrieden, es sah alles nach einer baldigen Geburt aus.
Der Gebärmutterhals war verstrichen, der Muttermund aber immernoch bei 1cm, aber alles weich und geburtsreif, also durfte ich so weiter vor mich hinwehen.
Gegen 19 Uhr hat meine Hebamme dann mal wieder einen Blick draufgeworfen, ein bisschen enttäuscht war ich schon, als es dann nur 2cm waren. Ich hatte ja schon ein bisschen gehofft, dass es noch am selben Tag etwas werden würde.
Gegen 21:30 Uhr schaute sie dann ein weiteres Mal und verkündete uns die 3cm. Uns wurde schon klar, dass dies ein Kampf um jeden Zentimeter war und sehr viel Kraft kosten würde, aber wir kämpften weiter. Ich hatte zum Glück in der Nacht zuvor gut geschlafen und konnte weitermachen.
Mit den Großen Wundern (03/13 & 05/15) wartend auf das Kleine Wunder (07/23)

Nan

20. März (41+3)

Und so kämpften wir uns durch die ganze Nacht um 1 Uhr knackten wir die 4cm, bis wir um 4:30 Uhr morgens dann endlich bei 5cm angekommen waren. Zwischenzeitlich konnte ich zum Glück immer mal wieder dösen, sodass ich meine Kräftereserven ein bisschen auffüllen konnte.
Meine Hebamme prophezeite uns, dass es gegen Abend etwas werden würde, wenn ich so gut weitermachen würde.
Um 8:45 Uhr waren es dann endlich 6cm, um 11:15 Uhr 7cm und um 14 Uhr hatten wir dann 8cm. So langsam wurde ich doch ganz schön müde, es war kräftezehrend, die Wehen so lange zu veratmen, aber ich wollte es unbedingt noch am selben Tag schaffen, wollte endlich auch kuscheln.
Ich strengte mich noch mehr an.
Um 17:15 spornte mich meine Hebamme so richtig an, dann hieß es 9cm, nur noch einer, dann kann Marten raus. Diesen einen Zentimeter knackten wir gegen 21:30 Uhr, es hieß endlich, der Muttermund ist offen, ich darf endlich pressen.
Aber irgendwie wollte es dann nicht so recht vorangehen. Marten rutschte immer wieder ein bisschen hoch, ich wechselte die Positionen und versuchte mir die Schwerkraft zu Nutze zu machen, aber es ging nicht so recht voran.
Meine Hebamme bereitet mich schon darauf vor, dass es, wenn es so weitergehen würde, sie um Mitternacht die Geburt wegen Geburtsstillstand ins Krankenhaus verlegen müsste.
Das spornte mich noch mal an und ich presste so stark ich konnte. Nun aber raus da, kleiner Mann, dachte ich mir.
Endlich wurde es was und eh ich mich versah, war schon fast Mitternacht...

21. März (41+4)

Und ein letztes Mal schob ich, und schon kam unser Märzhäschen zur Welt, tatsächlich mit dem Gesicht zum Himmel! Er schrie gleich und meine Hebamme legte ihn mir auf den Bauch und wir durften uns kennenlernen.
Einer der wundervollsten Momente in meinem Leben, als wir endlich unser kleines Wunder in den Armen halten durften, ihn anfassen konnten und ihn endlich als Teil unserer kleinen Familie zu wissen, es ist einfach nur wunderschön, und in diesem Moment waren all die Schmerzen und Strapazen der vergangen Tage, Wochen und Monate vergessen, denn was zählte, war nur noch unser Sohn, der kerngesund und putzmunter bei uns gelandet war!
Dann durften wir erstmal ein Weilchen kuscheln, während unser Märzhäschen schonmal ein bisschen stillen üben durfte, wehte ich die Nachgeburt heraus.
Leider war ich ganz schön gerissen, bei dem Dickschädel von unserem Kleinen, der dann auch noch falschrum raus musste aber auch kein Wunder. Während eine Hebamme, die zur Verstärkung da gewesen war, mit meinem Mann die U1 durchführte, nähte mich meine Hebamme und bald darauf kamen meine beiden Männer dann wieder zurück, und dann durften wir endlich ganz in Ruhe kuscheln!

Das ist er:




Marten Johann
Geboren am 21.03.2013 um 0:02 Uhr
Mit 52cm, 3625g und 36cm Kopfumfang

Im Nachhinein bin ich sehr froh, im Geburtshaus gewesen zu sein. Wir konnten eine selbstbestimmte Geburt haben, in die im Krankenhaus sicherlich recht früh eingegriffen worden wäre. Ich würde das, trotz der Länge und der Kraftlosigkeit zum Ende hin immer wieder so machen.
Die ersten Tage hatte ich ein bisschen daran zu kauen, dass es einfach nicht so lief, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber ich glaube, das ist bei vielen Dingen so und ich bin froh – unser Sohn ist gesund und munter auf die Welt gekommen uns jetzt bei uns, das ist das allergrößte Geschenk!

Auch wenn ich ihn kaum erwähnt habe, mein Mann war die ganze Zeit dabei, er ist die ganze Zeit dabei gewesen und hat mich unterstützt, ohne ihn wäre all das nicht möglich gewesen, genauso wenig ohne meine liebe Hebamme, die diese tolle Geburt begleitet hat und die Hoffnung nicht aufgegeben hat!
Mit den Großen Wundern (03/13 & 05/15) wartend auf das Kleine Wunder (07/23)

Märzmami2013

Das hast du sehr schön geschrieben :)
Glückwunsch zum kleinen Mann :)

(Darf ich das Bild bei uns übernehmen?)

pinky87

Das ist wirklich ein schöner Geburtsbericht!

Wünsche euch eine schöne Kuschelzeit!

Nan

Mit den Großen Wundern (03/13 & 05/15) wartend auf das Kleine Wunder (07/23)

Halb12

Herzlichen Glückwunsch!

Ich werde ja auch wieder ins Geburtshaus gehen, wenn ich kann. :)

Nastassia

Ach gottchen, wie niedlich!

Herzlichen Glückwunsch zum Sohnemann und eine schöne Zeit! :-)

Nan

Mit den Großen Wundern (03/13 & 05/15) wartend auf das Kleine Wunder (07/23)

Marci

Schöner Bericht! herzlichen Glückwunsch an die stolzen Eltern und an die Mama nochmal besonders für das Durchhaltevermögen! ;) :D





Nan

Mit den Großen Wundern (03/13 & 05/15) wartend auf das Kleine Wunder (07/23)

Marci






Nan

Auf jeden Fall :)
Ich weiß nicht, aber seit der Geburt fühle ich mich erst richtig wohl, vorher hat immer etwas gefehlt, auch als ich noch nicht schwanger war... Und jetzt ist es so toll, dass Marten hier neben mir schläft und uns zu den glücklichsten Menschen macht!
Mit den Großen Wundern (03/13 & 05/15) wartend auf das Kleine Wunder (07/23)