Zauberhafte Geburtshaus Geburt von unserem Maikäfer Jasper

Begonnen von Nan, 06. Oktober 2015, 23:53:20

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Nan

Geburtsbericht von unserem Maikäfer

Dies war schon meine dritte Geburt und doch ganz anders als die vorhergegangen. An die zweite erinnere ich mich kaum noch, weil es mir nicht gut ging und die erste war sehr lang und schwierig, aber dennoch schön.
Ich habe mich bei dieser Geburt, wie bei der ersten, wieder für das Geburtshaus entschieden. Mir stand dieselbe Hebamme zur Seite wie auch bei meinem ersten Sohn. Allerdings hatte ich ein bisschen Bammel, ob ich wieder so lange warten müsste und ob es wieder so lange dauern sollte...

11. Mai (37+0)

Ich hatte es bis in die 38. Woche geschafft. Nun wurde ich zwar noch engmaschiger als vorher kontrolliert (alle vier Tage schon, da ich in der letzten Schwangerschaft mit Präeklamsie zu tun hatte) aber bei dem Kleinen sah alles gut aus und wenn es so blieb und nicht eingeleitet werden müsste, dürfte ich wie geplant im Geburtshaus entbinden. Das war von Anfang an mein Ziel gewesen, auch wenn es nur mit dem guten Willen und ein paar Bedingungen seitens meiner Hebamme so möglich war. Ich hoffte in jedem Fall, dieses Mal vor dem Termin zu entbinden, denn die Ärzte hatten schon angedeutet, dass man mich bei meiner Vorgeschichte nicht drüber gehen lassen wollte, eigentlich am liebsten den Kleinen schon vor Termin entbunden hätte.
Immerhin war alles schon ein bisschen weiter als beim großen Bruder, der kleine lag zu diesem Zeitpunkt schon recht tief und alles war schon schön weich. Und obwohl ich mir gesagt hatte, nicht so ungeduldig zu werden, wie beim Großen, konnte ich es doch nicht mehr abwarten.
Die nächsten 10 Tage war dann aber alles ruhig. Ich hatte hin und wieder ein paar Wehen, aber nichts Besonderes.

21. Mai (38+3)

Der Tag begann ganz ruhig und zeigte nicht, dass es losgehen sollte. Die letzten Tage waren recht schnell vergangen, der Große konnte mich gut beschäftigen. Ich hatte gut geschlafen und doch nicht das Gefühl, dass es losgehen würde. Der Tag verlief dann auch ziemlich ruhig, abends brachte ich noch den Großen ins Bett, der ja am nächsten Tag wieder in die KiTa musste und setzte mich dann zu meinem Mann auf die Couch. Wir sahen uns die Nachrichten um acht Uhr an und diskutierten, welchen Film wir uns an diesem Abend ansehen wollten, als ich den Drang hatte, auf die Toilette zu gehen. Aber nichts kam, und dann merkte ich auch schon die erste Wehe. Sie war recht schmerzhaft und schlagartig erinnerte ich mich an die Geburt meines ersten Sohnes, die ziemlich lange gedauert hatte. Damals war ich mir mit den Wehen ziemlich sicher, dass es losgehen würde, aber da hat die Geburt dann eben noch 32 Stunden gedauert. Darauf hatte ich nun keine Lust, aber ich merkte, dass es nun soweit war.
Ich ging also zurück ins Wohnzimmer und berichtete meinem Mann die Neuigkeit. Ich entschied mich, die Hebamme anzurufen und sagte ihr aber, dass ich noch nicht kommen würde, sondern lieber noch eine Nacht zu Hause bleiben würde, wenn es so weitergehen würde. Beim Großen waren wir damals ziemlich lange im Geburtshaus und zwischenzeitlich sehnte ich mich sehr nach unseren eigenen vier Wänden, sodass ich dieses Mal so spät wie möglich losfahren wollte.
Ich einigte mich mit meiner Hebamme darauf, dass sie später am Abend noch einmal vorbeischauen würde, um zu sehen, ob alles ok ist. Mein Mann hatte inzwischen beim Film nachgegeben, schade war, dass ich gar nicht so viel mitbekam. Ich musste immer wieder aufstehen herumlaufen, dann wieder Wehen veratmen. So schnell war es beim Großen nicht losgegangen.
Um 22 Uhr traf dann meine Hebamme ein. Ich erzählte ihr, dass die Wehen schon recht häufig kamen und ich mich nicht mehr fühlte, wie beim Großen am Anfang und dass ich das Gefühl hatte, dass es dieses Mal schneller gehen würde.
Wir gingen dann ins Bad, wo sie erstmal die Herztöne abhörte, die sehr gut waren und dann nach dem Muttermund schaute. Und da erlebte ich eine große Überraschung. Bei der ersten Geburt waren wir bei der ersten Untersuchung mit 2cm gestartet, nun waren es sage und schreibe 8cm!
Meine Hebamme lächelte mich an und sagte, dass ich diese Nacht nicht zu Hause verbringen konnte, weil ich ein Kind bekommen würde.
Ich rief schnell meinen Mann, der seine Mutter anrief, die eingewilligt hatte, auf den Großen aufzupassen. Ich packte ein paar letzte Sachen zusammen und veratmete immer fleißig die Wehen mit Hilfe meiner Hebamme.
Drei Wehen später traf dann meine Schwiegermutter ein und wir machten uns auf den Weg zum Geburtshaus. Da müssen wir so gegen 22:30 Uhr angekommen sein, so genau weiß ich es aber nicht mehr. Wir durften es uns gemütlich machen und ich bekam eine Schmerztablette, weil nun die Schmerzen immer stärker waren. Meine Hebamme schaute nochmal und meinte, dass der Muttermund schon fast auf wäre, und wenn ich mich anstrengen würde, unser Sohn noch am selben Tag geboren werden würde. Ich lachte, weil ich ihr nicht glaubte, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass es so schnell gehen konnte.
Ich veratmete noch ein paar Wehen, dann kam der Drang zu pressen. Ich sagte meiner Hebamme Bescheid, die nochmal nachschaute, Muttermund ganz offen. Alles ok, ich durfte pressen. Da war es kurz nach 23 Uhr.
Ich presste einmal, zweimal, dreimal, da war schon der Kopf da. Und noch eine vierte Wehe, da war unser Sohn dann geboren. Um kurz vor Mitternacht, und begann gleich zu schreien. Ich bekam ihn sofort auf den Bauch und guckte ihn gleich an, das kleine Wunder, dass es mir so viel leichter gemacht hat als der große Bruder (und auch jetzt noch viel ruhiger und entspannter ist) und mich gleich verzaubert hat. Ich war so froh, nach all den Strapazen seit der ersten Geburt endlich doch noch ein Baby mit meinem Mann bekommen zu haben, dass ich angefangen hab, vor Glück zu weinen. Es war ein so unglaublich magischer Moment, an den ich mich gerne und oft erinnere.
Von der Nachgeburt bekam ich dann kaum noch etwas mit. Der Maikäfer und ich waren so damit beschäftigt, uns kennen zu lernen und das Stillen schon auszuprobieren.
Wie beim Großen hatte es mich allerdings ganz schön zerrissen, also wurde ich genäht, während mein Mann und der Maikäfer mit der zweiten Hebamme zur U1 gingen.

Das ist er:



Jasper Magnus
Geboren am 21.05.2015 um 23:58 Uhr
Mit 54cm, 3465g und 36cm Kopfumfang

Ich bin so froh, dass mir meine Wünsche bezüglich der Geburt erfüllt wurden und kann es heut noch nicht richtig in Worte fassen, was für ein Wunder ich in dieser Nacht erlebt habe. Ich bin so froh, dass zum Abschluss ein gutes Geburtserlebnis steht, an dass ich mich gerne erinnere und es hat mir sehr geholfen, mich mit den beiden vorhergegangen Geburten zu arrangieren, die nicht leicht waren.
Aber am allerglücklichsten bin ich darüber, meine beiden Söhne gesund und munter bei mir zu haben und jeden Tag mit ihnen zu genießen.

Ohne die Lieben Menschen, die mir beigestanden haben, wäre das aber nicht möglich gewesen. Vor allem mein Mann, meine Hebamme und meine Schwiegermutter haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass es so ein schönes Geburtserlebnis war!
Mit den Großen Wundern (03/13 & 05/15) wartend auf das Kleine Wunder (07/23)

Ali_Pinkie

Liebe Nan,
es freut mich sehr zu lesen dass du nach allem was dir wiederfahren ist nun doch noch ein gesundes 2. Wunder im Arm halten darfst. Jaspers Geburt klingt traumhaft schön. Herzlichen Glückwunsch.
Wir halten so Gott will im April unser 2. Wunder im Arm.

Ich freue mich immer wieder was von euch Märzmamis 2013 zu lesen.

Alles liebe dir und deinen Männern....

Ali_Pinkie
* 17.07.2012 patatina sempre nei nostri cuori!!!


Frau B.

Ein toller Bericht Nan und das klingt wirklich nach einer schönen Geburt. Kann ich nachvollziehen, ich hatte auch ein sehr schönes Geburtserlebnis.

Alles Liebe für Euch!
PCO, Hormontherapie und am Ende 2 Wunder ❤️



Nan

Dankeschön ihr Lieben!

Ali, das freut mich für dich, dass es nun wieder geklappt hat! Ihr kuschelt im April bestimmt zu viert :D Bist du schon im zweiten Trimester?
Mit den Großen Wundern (03/13 & 05/15) wartend auf das Kleine Wunder (07/23)

♥Nicole♥

Liebe Nan,

das liest sich nach einer sehr ergreifenden, schönen Geburt ... und euer Jasper ist ja wirklich ein ganz Süßer ...

Weiterhin alles Gute für euch ...  :-*

Lg, Nicole


Beltuna

Ein sehr schöner Bericht. So stellt man sich eine Geburt vor :)
Und einen tollen Namen habt ihr ausgesucht, der würde uns auch gefallen.jedoch würden ihn die Leute hier wg . Dialekt "Jaschbr" nennen  :o ;D

Nan

Mit den Großen Wundern (03/13 & 05/15) wartend auf das Kleine Wunder (07/23)