Keine Versicherungen für Hebammen ab Sommer 2015!

Begonnen von Nan, 19. Februar 2014, 19:07:49

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Nan

"Versicherungsmarkt für Hebammen bricht zusammen!
13.02.2014

Ab dem Sommer 2015 haben freiberuflich tätige Hebammen in Deutschland keine Haftpflichtversicherung mehr. Für die Hebammen bedeutet dies das berufliche Aus, denn ohne Versicherung dürfen sie nicht arbeiten. Die Hebammenverbände fordern gemeinsam eine politische Lösung des Problems.

Die Nürnberger Versicherung hat verkündet, dass sie zum 1. Juli 2015 aus den beiden letzten verbliebenen Versicherungskonsortien für Hebammen aussteigen. Sowohl beim Deutschen Hebammenverband (DHV) als auch beim Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands (BfHD) ist offen, wer die Hebammen dann noch versichert. Zahlreiche Anfragen bei alternativen Versicherungsunternehmen im In- und Ausland blieben bisher erfolglos.

,,Die Lage auf dem Versicherungsmarkt führt zum Zusammenbruch der Versorgung mit Geburtshilfe. Das ist eine absurde Situation", sagt Martina Klenk, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes e.V. (DHV). Ruth Pinno, Vorsitzende des Bundes freiberuflicher Hebammen Deutschlands e.V. (BfHD) verdeutlicht: ,,Das bedeutet Berufsverbot für die freiberuflichen Hebammen, denn ohne Haftpflichtversicherung dürfen wir weder Geburten zu Hause, im Geburtshaus oder als 1:1-Beleghebamme in der Klinik betreuen noch Schwangeren- und Wochenbettbetreuungen annehmen. Der Markt für die Versicherung von Hebammen reguliert sich nicht mehr selbst. Die Folgen sind dramatisch, der Beruf ist akut von der Vernichtung bedroht." Martina Klenk fordert deshalb: ,,Wir brauchen jetzt dringend eine politische Lösung!"

Grundlegende Neustrukturierung der Haftpflichtversicherung ist erforderlich!
Die Hebammenverbände fordern eine grundlegende Neustrukturierung der Haftpflichtversicherung mit einer Haftungsobergrenze für Hebammen. Eine kurzfristige Lösung könnte auch ein Regressverzicht seitens der Sozialversicherungsträger sein, um die Versorgung der Schwangeren und Gebärenden und ihrer Familien mit Hebammenhilfe weiterhin sicherzustellen.

In den vergangenen Jahren sind immer mehr Hebammen aus dem Beruf und insbesondere aus der Geburtshilfe ausgestiegen, da die Haftpflichtprämien überproportional stark gestiegen sind. Für freiberuflich in der Geburtshilfe tätige Hebammen hat sich die Prämie in den letzten zehn Jahren trotz abnehmender Schadenszahlen verzehnfacht bei weiterhin niedriger Vergütung. Die Kostenexplosion der Haftpflichtprämie wird auch durch die Beteiligung der Krankenkassen nicht vollständig für jede Hebamme ausgeglichen. Eine flächendeckende Versorgung bei Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett ist schon jetzt nicht mehr gegeben. Die Wahlfreiheit des Geburtsortes ist in vielen Regionen durch das Wegfallen der freiberuflichen geburtshilflichen Versorgung und die Zentralisierung der Geburtshilfe in wenigen Kliniken nicht mehr vorhanden."

Quelle: DeutscherHebammenVerband e.V.

Ihr könnt auf der Seite die Hebammen unterstützen, mit der Hoffnung, dass es doch noch Versicherungen für Hebammen geben wird. Sonst haben wir bald gar keine Wahlmöglichkeiten bei der Geburt! Dann gibt es nur noch die Krankenhausgeburt mit u.U. fremder Hebamme!
Das fände ich extrem schade!
Mit den Großen Wundern (03/13 & 05/15) wartend auf das Kleine Wunder (07/23)

jaceny

Weiß :-( hab online Petition schon mitgemacht...
*Stolzer großer Bruder*


*Glücklicher kleine Bruder*

Hexe Maike

Es ist noch nicht einmal das schlimme mit nur Krankenhaus Geburten. Es gibt dann keine Nachsorge Hebammen mehr die zu uns nach Hause kommen.

min(e)

und kaum noch hebammen, die einen durch die geburt begleitet...
keine vorsorge, keine begleitung, keine nachsorge, kein um rat fragen bezüglich wochenbett, stillen, nabelheilung... nur noch schulmedizin *juhu*
Blume: 03/06; Sonne: 11/07; Grinsehäschen: 05/11; Muffin: 01/13; Mopsito: 05/14; * 10/15; ♥ 07/16

Anne

#4
Ich verfolge das auch...
Es betrifft nicht nur die freiberuflichen Hebammen, sondern auch die in den Kliniken. Hebammen darf es dann de facto gar nicht mehr geben, sie dürfen nicht mehr praktizieren.  :-[
Geht jemand hier zur Mahnwache? Ich würde am Montag in Berlin gehen...

BravesMaedchen

ich find das auch total doof.. nicht nur das viele Kliniken ihre geburtsabteilung schließen.. jetzt zu allem übel noch das.. wo sollen denn in Zukunft die Kinder zur Welt kommen?? ohne Hebammen funktioniert doch in keiner Klinik bei ner Geburt etwas.. der Arzt kommt doch nur wenn es Komplikationen gibt ins spiel..
meinem Herzen!
*6/07
*3/09
*6/11
*6/12
*3/14
*9/16

Jomi

Ich hoffe sehr, dass da bald eine Lösung gefunden wird. Es betrifft ja auch die Vor- und Nachsorge. Also, ich würde auf keinen Fall auf meine Hebamme verzichten wollen.
Mirja 6.11.09, Jonathan 8.12.11 und Jakob 17.01.2015, unsere größten Schätze <3<3<3

*12/2013, für immer in unserem Herzen

Affendame

Schade ist, dass Hebammen auf wenig Unterstützung der Mediziner hoffen können... Leider gibt es noch viele dieser Mediziner, die denken, Hebammen seien überflüssig.

Es scheint, als hätten sie Angst, Hebammen könnten ihnen ihren Status abspenstig machen...  :-\




Pfeifchen

Leider kann ich wohl auch grad nicht mehr machen, als eine Pedition zu unterschreiben. Das hab ich schon getan!
...Affendame, das erlebe ich auch oft, aber von beiden Seiten, dass die andere Seite als überflüssig abgetan wird. Ich will da jetzt nicht werten, aber es würde auch einiges erleichtern, wenn Ärzte und Hebammen sich besser zusammentun würden...
~glücklich~

Affendame

Ja das meinte ich, zusammen arbeiten und nicht gegeneinander!!!! Nicht nur an dieser Stelle erleichtert die schwierige Situationen ungemein.




Sabrina84


Mondlaus

Sie hat den Link schon gepostet, allerdings ist es keine Onlinepetition, sondern es ist ein Brief an den Abgeordneten erforderlich. Denke aber, wenn viele Briefe den Abgeordneten erreichen, macht das wesentlich mehr Sinn als ein paar Klicks.

Allerdings ist es der falsche Ansatz, die Versicherungsunternehmen anzugehen. Die hohen Beiträge und die Konsolidierung des Marktes sind eine logische Konsequenz, die Unternehmen können gar nicht anders handeln. Es ist völlig sinnfrei und nicht machbar, billigere Prämien oder mehr Policnen zu fordern. Das, was der Hebammenverband auf ihrer Website fordert, ist außerdem ein "Regressverzicht seitens der Sozialversicherungsträgers" - damit fallen dann die Kosten eines Kindes, welches eventuell bei der Geburt schwer geschädigt ist, dem Steuerzahler zur Last, oder noch viel schlimmer: Die Eltern müssen ein Leben lang selbst zu einem Großteil selbst für die Behanldungskosten ihr behindertes Kind aufkommen.

Viel sinnvoller wäre es, am Gehalt der Hebammen zu "drehen", so dass sie so angemessen bezahlt werden, dass sie sich die sehr hohen Prämien auch leisten und trotzdem noch gut leben können. Da sind die Krankenkassen gefragt und ggf auch die Mütter, die sich freiwillig selbst beteiligen. Ich denke, ich werde einen entsprechenden Brief tatsächlich verfassen.

Sabrina84