Du hast eine Hebamme, die dich zuhause begleiten würde. Das ist doch super! Viele Frauen würden dich darum beneiden!
Wie lang ist ihr Anfahrtsweg? Könnte sie schnell genug bei dir sein, wenn du sie nach der ersten Wehe anrufst?
Sturzgeburten sind nicht schön. Ich stelle mir das auch wirklich nicht toll vor. Ich hatte keine Sturzgeburt, nur eine sehr schnelle Austreibungsphase und das fand ich schon hammer, weil es mich so überrollt hat. Das Ganze noch schneller bräuchte ich auch nicht. Ich verstehe durchaus, warum dir das ganze Angst macht.
Aber deine Voraussetzungen sind doch prima für eine Hausgeburt.
Und eine spontane Geburt und mag sie noch so heftig sein in dem Moment ist immer besser als ein KS.
Ich hatte einen KS und ja ich hatte damit sicher mehr Probleme als der Durchschnitt.
Aber auch ohne psychische Probleme mit dem KS ist das alles andere als angenehm.
Du hast eine große Bauchop, die Risiken birgt.
Und zwar nicht nur die, die einem die Ärzte netterweise in der 3Minuten Aufklärung sagen, sondern leider noch viel mehr, die oft verschwiegen werden.
Von Wundinfektion, Verwachsungen, Narbenendometriose über die Risiken der Narkose, Verletzungen von Darm oder Blase, etc. pp. Die Mütterliche Sterblichkeit ist beim KS um das 4fache höher als bei einer spontanen Geburt.
Vielleicht strebst du das jetzt nicht an, aber auch für eine weitere Schwangerschaft steigen die Risiken. Das Risiko von Ruptur, Plazentaanomalien, etc.
Und auch für das Kind, auch wenn gerne immer wieder das Gegenteil behauptet wird, ist ein KS nicht die sicherere Lösung. Anpassungsstörungen, vorallem da bei dir der KS sicher zeitig gemacht wird, um einen spontanen Beginn zu verhindern, weil dann ist die Geburt ja eh rum, bevor du im OP bist. Lungen- und Darmprobleme, die bei KS-Kindern häufiger sind. Das Diabetesrisiko ist erhöht.
Das Stillen klappt nach KS meist schlechter.
Dazu kommt die Heilungszeit, die dauert und mit Schmerzen verbunden ist. Du hast dann zwei Kinder, einen Säugling, dazu Haushalt. Das ganze mit einer 20cm Naht am Bauch!
Ich will dir keine Angst machen. Echt nicht. Aber ganz ehrlich. Ich hätte damals meine Einwilligung zum KS nicht gegeben, wenn ich im vollen Umfang gewusst hätte, was das bedeutet! Denn die Aufklärung bestand beim Arzt aus: Der KS ist sicher, wir machen das so oft, da kann gar nix passieren, nach ner Woche sind sie fit und alles ist super!
Dass mir danach noch nach 3,5 Jahren die Narbe schmerzt, wenn ich meine Tage bekomme oder Niese hat mir niemand gesagt. Auch nicht, dass in einer Folgeschwangerschaft das Risiko einer Plazenta accreta steigt und das im Zweifel bedeutet, dass ich meine Gebärmutter verliere. Oder dass es das Risiko einer Narbenendometriose gibt, die mir im Zweifel lebenslang Schmerzen bereiten kann.
Es ist wunderbar, dass es KS gibt! Sie retten Leben und ich bin wirklich froh, dass es inzwischen so sicher ist, wenn ein KS notwendig ist.
Aber wer sagt, dass ein KS genauso sicher ist, wie eine spontane Geburt, hat einfach nicht recht! Es ist eine riesen OP und die hat massiv Risiken.
Und leider wird über die Risiken meiner Meinung nach viel zu schlecht aufgeklärt.