Zu alt für ein Baby?

Begonnen von Lambo, 24. Dezember 2013, 14:13:04

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Quailegeist

Ach ja - den Kinderwunsch auch nur zum Teil danach auszurichten, ob andere Kinder über das Kind oder seine Eltern lachen könnten, finde ich so schwachsinnig... da fällt mir echt nichts mehr ein.

Kinder lachen über alles Mögliche. Alles, was ein bisschen aus der Norm fällt, wird von Kindern gern mal aufgegriffen zum Frotzeln. Mehr oder minder grausam. Wenn allerdings nichts aus der Norm fällt... wird trotzdem gefrotzelt.

Und nur weil etwas nicht dem gängigen Mittelmaß entspricht, hat es doch seine Daseinsberechtigung.
Bla bla fu**ing bla ;D

littleOne

#51
Habe gerade den Thread gelesen und muss jetzt auch mal kurz was loswerden - gar nicht zum eigentlichen Thema (was das angeht, denke ich auch, dass es ganz einfach niemandem zusteht, über andere zu urteilen; wie so viele andere Dinge im Leben muss das jeder für sich selbst entscheiden), sondern zur Aussage von findyoursoul bzgl. all jener Frauen, die sich erst um ihre berufliche Karriere kümmern und dann an die Familienplanung denken ...

Ich bin zwar selbst noch nicht "Mitte bis Ende dreißig, sondern *erst* Anfang dreißig, fühle mich aber trotzdem schon ein wenig angesprochen. Ich bin mit meinem Freund (inzwischen Mann) seit 10 Jahren zusammen; Zeit zum Kinderkriegen hätten wir also theoretisch schon gehabt, und wir haben zwischendurch auch immer mal über dieses Thema gesprochen - uns dann aber tatsächlich immer aus beruflichen Gründen dagegen entschieden. Inzwischen üben wir seit gut einem halben Jahr und ich hoffe natürlich sehr, dass es bald klappt. Und natürlich verlange ich von niemandem "Mitleid" für unsere Situation - aber doch zumindest Akzeptanz und Respekt für unsere Entscheidung!

Eine Freundin von mir, die zeitgleich mit mir das Studium beendet hat, ist den "umgekehrten" Weg gegangen und hat der Familienplanung die Priorität gegeben. Ursprünglich wollte sie beruflich mal in die gleiche Richtung gehen wie ich, hat aber direkt nach dem Abschluss das erste und zwei Jahre später das zweite Kind bekommen - mit dem Ergebnis, dass sie so gut wie keine Chance mehr hatte, überhaupt noch in den Bereich reinzukommen, und daher jetzt noch eine neue Ausbildung macht. Natürlich würde sie ihre beiden Mäuse niemals gegen einen/meinen Job eintauschen, aber sie hat mir gegenüber schon mal angedeutet, dass es vielleicht doch keine so schlechte Idee gewesen wäre, mit dem Kinderkriegen noch ein wenig zu warten. Da denke ich doch jetzt auch nicht: Sorry, aber das hättest du dir eben früher überlegen müssen ...

Und ganz ehrlich: Meine Mutter hat damals beruflich komplett zurückgesteckt zugunsten von mir und meinen drei Geschwistern. Klar, andere Zeit, deutlich weniger Betreuungsangebote ect., kann man mit heute nicht vergleichen, ABER: Aus heutiger Sicht denke ich, dass es ihr selbst besser getan hätte, ihr Leben nicht nur auf uns Kinder auszurichten, sondern ruhig auch mal ein bisschen egoistisch zu sein ...

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich denke, dass es niemandem zusteht, darüber zu urteilen, was denn nun der "richtige" Lebensentwurf ist - das kann nur jeder für sich selbst entscheiden. Und das einzige, was ich im Hinblick aufs Kinderkriegen bedenklich finde, ist, wenn die Erfüllung des Kinderwunschs für die Eltern zum einzigen und alles bestimmenden Lebenshinhalt wird - denn dann lastet auf diesen Kindern ein ungeheurer Druck, das Glück ihrer Eltern perfekt zu machen. Aber selbst da würde ich mir nicht anmaßen, über andere zu urteilen - ich weiß nur, dass ich das für uns nicht möchte ...
Ein Sohn an der Hand, zwei Sternchen im Herzen

mikka

Wenn das ihr größter Wunsch war, dann kann man das erlauben. Jeder soll für sich entscheiden.

Kaysa

#53
Ich denke auch, man kann für beide Seiten gute Argumente finden.

Wenn sich jemand unbedingt ein Kind wünscht, ist das prinzipiell erstmal ein schöner Wunsch.

Das mit dem Alter ist nicht immer so einfach.
Ich bin jetzt Anfang 30 das erste Mal schwanger und wollte auch immer früher ein Kind.
Jetzt habe ich zum ersten Mal das Gefühl, alles passt.
Nur weil jemand älter ist, darf man nicht pauschal verurteilen, es gibt ja immer eine Geschichte dahinter.

Aber... 47 ist insofern krass, als dass man sich nur mal vorstellen müsste, wie es wäre, wenn die Großeltern die Eltern wären;
Meine Opas starben als ich 6 Jahre alt war, bzw. einer vor meiner Geburt.
Mein Vater hingegen ist immer für mich da, kommt regelmäßig vorbei um handwerkliches aller Art zu verrichten etc.
Meine eine Oma (84, 53 Jahre älter als ich) ist dement und ein Pflegefall, die andere (79, 48 Jahre älter als ich) wohnt in einem "altengerechten" Wohnheim und meckert nur noch rum, dass sie nicht genug besucht wird (meine Mutter fährt 2x pro Woche die 30km zu ihr hin und zurück).
Meine Mutter hingegen besucht mich regelmäßig (60km Entfernung), übernimmt gerne z.B. Näharbeiten, geht mit mir spazieren oder shoppen und hat angeboten, wenn das Kind da ist, fix 1x pro Woche zum Betreuen oder gemeinsamen einkaufen zu kommen.

Somit fände ich es schade, dass alte Eltern sterben, wenn ihre Kinder noch vergleichsweise jung sind. Man hat weniger Zeit zusammen.
Zudem ist diese Zeit anders gewichtet, da sich die Kinder eher um die Eltern kümmern müssen.