Leo - Joel, dann ging es doch ganz schnell

Begonnen von Anni77, 12. Mai 2011, 14:14:38

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Anni77

Mein eigentlicher Entbindungstermin war der 25.04.2011.
Da jedoch festgestellt wurde, dass ich zuviel Fruchtwasser habe, wurde mir ans Herz gelegt, den jungen Mann bereits eher zu holen. Festgelegt wurde der 11.04.2011, zur Einleitung.
An diesem Tag rief ich also wie vereinbart im Kreissaal der Uniklinik Leipzig an. Kreissaal war frei und ich sollte mich dann in Ruhe auf den Weg machen.
Halb neun am Morgen war ich dann mit meinem Mann in der Klinik, Kreissaal wurde mir zugewiesen. CTG wurde geschrieben für 30 min. Danach folgten Untersuchungen. Mumu fingerdurchlässig, Gebährmutterhals stand. Also entschieden sich die Ärzte ein Gel  zu legen. Das war kurz nach 10. Man konnte auch direkt auf die Wehen warten, denn die 1. Zeigte sich 10 Minuten später auf dem Ctg. Wehen kamen in guten Abständen zwischen 10 und 15 Minuten. Dumm war nur, dass ich 2 Stunden lang nicht aufstehen durfte. Der Kaffee vom Morgen machte sich bemerkbar . . . . .
Ich war froh dann endlich kurz nach zwölf auf die Toilette zu dürfen 
Mein Mann und ich wurden dann spazieren geschickt, aber es änderte sich nicht viel.
Kontrolle 16:10 Uhr - Mumu und Gebährmutterhals unverändert. Da war ich schon ein bissel deprimiert. Also das ganze Spiel von vorne.
Wehen änderten sich nicht weiter, alles blieb beim Alten. Gegen 20:00 Uhr wurde mir vorgeschlagen, dass ich doch ein Entspannungsbad in der Wanne nehmen sollte. Gesagt getan. Jedoch wurden wehen in der Wanne immer weniger. Raus aus der Wanne, Ctg, Wehen jedoch weniger.
Kurz nach zehn erneute Kontrolle, Kaum Veränderung. Ich sollte dann im Kreissaal übernachten und mein Mann sollte nach Hause gehen. Damit war ich jedoch nicht einvertsanden, denn ich wollte mit. Meine Nerven lagen dermaßen blank, den ganzen Tag Wehen (diese gingen dann noch bis den nächsten Morgen gegen halb vier . . . ) und keine Veränderungen. Ich untertschrieb einen Zette – auf eigene Verantwortung bla bla bla . . . .  – und fuhr mit meinem Mann nach Hause.
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Anni77

Am nächsten Morgen ging mein Mann auf Arbeit und ich meldete mich wie vereinbart telefonisch im Kreissaal (7:00 Uhr), kein Bett frei, ich soll doch gegen 11 Uhr nocheinmal anrufen. Gesagt getan, ich soll kommen zum Ctg schreiben und dann wird weitere Prozedur besprochen.
Also fuhren mich meine Eltern hin. Ctg wurde auf dem Gang geschrieben, da alles belegt war. Mit der Ärztin besprach ich dann, dass ich am Mittwoch früh wieder in der Klinik sein soll.
Der ganze Tag über verlief unauffällig, keine Wehen, nix.
Der 13.04.2011. Heute hat meine Mutter Geburtstag. Ein kurzes Frühstück, dann geht es wieder los ins KH. Mein Mann setzt mich nur ab, fährt dann wieder auf Arbeit.
Im Kreissaal angekommen (ja, heute war einer frei) wurde erstmal wieder Ctg geschrieben. Danach kurze Untersuchung (Mumu 1 cm, Gebährmutterhals  1 cm, dennoch unreifer Befund) und Gespräch mit der Ärztin. Heute wurde mit Tabletten weiter gemacht. Also brav geschluckt, ran ans Ctg und warten. Nach ner Stunde nix getan, und ich wurde zum Spazieren gehen geschickt. Es goß in strömen und so sah ich auch aus. Eine stunde laufen . . . . . mit schnellem Schritt. Treppen hoch, Treppen runter.  Wieder Kreissaal, wieder Ctg und wieder Wehen. Und so ging das den ganzen Tag. Kurz nach 14 Uhr bin ich dann im Kreissaal eingeschlafen. Kurz vor vier war mein Mann da. Der Tag verlief weiterhin nicht anders. Tabletten wurden aller 4 Stunden (dann mit höherer Dosis) eingenommen aber ohne große Veränderungen. Mein Mann ist dann gegen 23 Uhr nach Hause. Übernachrung heute im Kreissal . . . . Das hatte nix mit Schlafen zu tun.
Am 14.04.2011 wurde am Morgen zur Visite (und nach kurzer Untersuchung, Mumu weiterhin 1 cm, Gebährmutterhals verstrichen) festgelegt, dass mit Tabletten weiter eingeleitet wird, Dosis wurde noch einmal verdoppelt. Oh ja, die Verändeurng merkte ich. Das selbe Spiel wie immer, Ctg, spazieren gehen (wenigstens regnete es heute nicht). Der Druck auf den Mumu war gegen Mittag so extrem dass ich kaum noch stehen konnte. Vom alleinigen Spaziergang bin ich dann eher zurück, da ich echt Angst hatte mir springt die Blase oder es passiert irgend etwas anderes. Schließlich war ich ja allein unterwegs. Im Kreissal wurde dann nochmals unterssucht, alles unverändert,  Blase prall. Was als Problem bezeichnet wurde ist, das der Zwerg nicht richtig ins Becken rutscht, da ich zuviel Fruchtwasser hatte. Das Kind ,,schwamm" immer wieder weg.
Die Wehen wurden immer stärker. Mein Mann kam gegen halb vier. Wir gingen nochmal spazieren, was jedoch nur mit immer wieder Pause machen geschehen ist. Zurück im Kreissaal (ca. 17 Uhr) nochmals Untersuchung, Mumu 2 cm auf, juhu  Hört sich vielleicht doof an, das man sich bei 2 cm so freut, aber schließlich hatte ich schon den 3. Tag Einleitungsversuche, ohne das sich groß etwas tat. Die Hebamme öffnete nach Rücksprache mit dem Arzt die Blase (war ja bei der Menge Fruchtwasser nicht ganz ungefährlich) eine andere Hebamme schob den Zwerg nach unten.  Und was soll ich sagen, es lief und lief und lief. Im Protokoll über die Geburt stand: Fruchtwassermenge ca. 2500 ml – jawoll, anständig. Die ganze Prozedur dauerte bis ca. 17:45 Uhr. Unser Zwerg reagierte mit hohen und abfallenden Herztönen, was sich jedoch – Gott sei Dank – wieder beruhigte.
Tabletten bekam ich dann auch noch mal . . . Wehen wurden immer stärker. Ca. 18:15 Uhr kam meine Tochter und mein Vater in den Kreissaal. Diese wäre am nächsten Tag zum Wettkampf gefahren und  wollte ihrer Mama nur nochmal Tschüssi sagen. Es wurde noch ein bisschen erzählt, jedoch unter den Wehen kaum noch möglich. Die Hebamme bot mir an ein Schmerzmittel zu spritzen. Also schickte ich meine Maus und meinen Vater kurz vor 18:30 Uhr in die Cafeteria. Sie sollten dann später noch einmal kommen. Auf Bitten der Hebammen kontrollierte ich dann meinen BZ – schließlich hab ich ja während der Schwangerschaft Insulin spritzen müssen. Dieser lag bei 4.2 mmol/l, also noch okay. Ich hatte nur den ganzen Tag kaum was gegessen . . . .
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Anni77

Es wurde kurz untersucht (Mumu 3 cm) Ich wurde aufgeklärt, bekam das Medikament gespritzt, zusätzlich noch Buscopan. Mir wurde gesagt, wenn das Medikament wirkt, bekomm ich das Gefühl wie besoffen zu sein. Jaaaa, das Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr 
Die Schmerzen waren kaum noch zu ertragen, die Wehen zogen ungemein in den Rücken. Ca. 18:40 Uhr schickte ich meinen Mann in die Cafeteria, er soll doch die Beiden nach Hause schicken. Ich war zu diesem Zeitpunkt echt der Meinung, dass sich das alles noch eine Weile hinziehen wird. Ich drehte mich von rechts nach links, auf der linken Seite waren die Wehen gar nicht zu ertragen. Also zurück auf den Rücken. Und so weiter . . . .
Mir wurd aufeinmal recht komisch, ich hörte alles nur sehr weit weg. Ich dachte, mir hätte jemand eine Glasglocke auf den Kopf gesetzt. Irgendwas stimmt nicht mit mir, dachte ich noch. Du liegst hier, bekommst ein Kind, aber was hat dieses Gefühl zu sagen? Ich bekam Panik, BZ wurde kontrolliert, 2,9 mmol/l – oh oh! Glukose Infusion wurde angehangen . . . . . Mumu bei 7 cm . . . . .  Mein Mann kommt zurück, Hebamme meint, wenn ich Gefühl habe zu pressen dann soll ich das tun. Gesagt, getan. Es war ein unbeschreiblicher Druck – und der war aufeinmal vorbei!? Ist mein Kind da? Aber warum schreit er nicht? Es ging dann doch urplötzlich alles sehr schnell (der Zwerg war wohl auch nicht richtig damit klar gekommen, er war sprachlos  ) womit so richtig keiner gerechnet hat (hätten sie sonst meinen Mann gehen lassen???)
Was soll ich sagen, ich hatte eine!  Presswehe und mein Kind war komplett geboren. Diesmal kam nicht: Das Köpfchen ist schon da, nein, der ganze Zwerg war da. Ich war so erleichtert.
Alle Schmerzen waren vergessen, als ich Leo auf die Brust gelegt bekam. Ich schaute ihn an und war mir dann nicht mehr so sicher, ob es wirklich ein Junge ist (er sah aus wie meine beiden Mädels  ) Die Hebammen lachten herzlich, zeigten mir aber den Beweis 
Leider bin ich diesmal gerissen, wurde genäht mit drei Stichen, aber alles halb so wild.
Mein Mann klingelte dann das Handy meiner Tochter an. Diese standen noch vor der Klinik, da mein Vater noch eine geraucht hatte, bevor sie sich auf den Heimweg gemacht haben. Sophie sagte ihrem Opa, dass ihr Bruder da sei (dieser brüllte ja ins Telefon). Mein Vater konnte es kaum fassen, Zigarette wurde weg geworfen, Kaugummi in den Mund und dann kamen sie hoch in den Kreissaal. Für meine Sophie war es ein unbeschreibliches Gefühl, ihren Bruder  10 Minuten nach Geburt in den armen zu halten. Sie war so stolz. Mein Vater stand daneben mit Tränen in den Augen. So hab ich ihn noch nie gesehen.
Oma und Elin wurden angerufen und abgeholt, auch sie kamen noch in den Kreissaal. Auch Elin konnte sich nicht satt sehen. Einfach nur schön.
Das war am 14.04.2011  -- 18:51 Uhr. Am nächsten Tag ging es dann bereits 12 Uhr nach Hause. Mir ging es einfach nur super. Auch Leo hatte keine Anzeichen von Diabetes.
Auch wenn es viele Leute gab, welche mich von einer Entbindung in der Uni-Klinik hier in Leipzig abbringen wollten, kann ich nur sagen, dass es die richtige Entscheidung war, dort zu entbinden.
Ich find es dort wahnsinnig schön, dass man immer jemanden im Kreissaal bei sich hat. Es werden viele Schüler ausgebildet, die sich echt den Hintern zerfetzen, damit es Dir gut geht.
Sollte sich noch mal ein Kind auf den Weg machen, wird ich wieder dort entbinden.


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Philomena

Herzlichen Glückwunsch!
Erst so eine Einleitungs-Prozedur und dann sooo schnell! 1mal Pressen....Ein Traum  :D
Das ist echt unglaublich  ;)


10.Sept. 5:58Uhr, 54cm, 3620gr., KU34,5

Mami2004

Oh ein schöner Geburtsbericht.

Wie groß und schwer war denn eure Maus?

Und ja ich muß auch ehrlich sagen ich würde da auch nicht Entbinden.

Liebe Grüße aus Leipzig  ;)

Anni77

@ Mama 2004

Unser Leo war 59 cm und wog 3500 gr.

Ich habe in der Uni entbunden und würde es immer wieder tun.
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Martina

Das wäre ein Traum, einmal pressen und Kind da.  :o

Ich wünsche euch alles Gute.