Die Wehen kamen so im 3 Minuten Takt und waren schon ganz schoen heftig und ich hab sie stehend oder in der Hocke veratmet. Die Hebamme hat mal getastet und gesagt, die Fruchtblase waere so prall, es waere schwer zu sagen wie weit ich schon waere, aber sie vermutete, es waere noch frueh. Da hab ich innerlich geflucht und gedacht "kann doch gar nicht sein"denn es tat schon ordentlich weh. Also Becken kreisen, Wehen veratmen, ein wenig fluchen...mein Mann stand mir tapfer zur Seite.So kurz nach 9 hat die Hebamme angeboten die Fruchtblase zu sprengen und ich hab ja gesagt. Also plopp....Wasserfall....und 7 cm. Juhu. Weiterhin im Stehen Wehen veratmet zu meiner Youtube-Playlist.
Zwischendurch Nadel gelegt, Bluttests abgenommen und den ganzen Krempel der so sein muss. DAnn hab ich mal kurz am Lachgas geschnueffelt (das gibts hier als alternatives Schmerzmittel, in Deutschland wird das glaub ich nicht angeboten). Leider wurdes mir davon so schwindelig, das die Hebamme die Konzentration runterdrehen musste, und damit ist die Schmerzlindernde Wirkung natuerlich auch deutlich weniger. Da mir so schwindelig war bin ich dann auch ins Bett gekrbbelt und hab ueber die Ruecklehne des Bettes gelehnt weiter rum geweht. Allerdings nicht allzu lange. Es wurde heftiger und ich sah wie die Hebamme alles fuer die Geburt bereit machte und Handschuhe anzog. Dann auch schon die erste Presswehe. Meine Hebamme fragte meinen Mann, ob er das Kind entbinden will und mutigerweise sagte er ja.Die beiden haben mich angespornt, ich habe gepresst und merkte den Fortschritt deutlich.Bei der 4ten Presswehe kam der Kopf. Ich weiss noch wie mein Mann fragte: "was ist denn das schwarze da"und die Hebamme lachte "das sind Haare". Dann war der Kopf da und mit der naechsten Wehe der Rest unserer Tochter zusammen mit einem Schwall Fruchtwasser.
Es war 10:47.
Sie schrie sofort und wurde schnell pink und nach 3 Minuten Wartezeit war die Nabelschnur auspulsiert und mein Mann schnitt sie durch. Dann hob er sie hoch, meine Hebamme zog die ganzen nassen Laken weg und ich drehte mich um und mein Mann reichte mir meine/unsere Tochter. Da war sie, glitschig aber wunderschoen, und mit dem Kopf voller schwarzer Haare! UNsere Jungs waren beide glatzkooepfig und dann blond, mit Haaren konnte ja keiner rechnen...
So lag sie dann auf meiner Brust, ganz warm und frisch und perfekt.
Die Plazenta kam ein paar Minuten spaeter ohne Probleme, der entstandene Schaden wurde fachmannisch versorgt und heilt gut. Nach wenigen Minuten sperrte mein Maeuschen auch schon den Schnabel auf und ich hab sie das erste Mal gestillt. Im Gegensatz zu ihrem Bruder Quentin hat sie sofort verstanden, wie das funktioniert. Dann wurde sie gewogen und gemessen und mein Mann zog sie an. Ich ging/wankte unter die Dusche und etwa 2 Stunden nach der Geburt waren wir unterwegs ins Geburtshaus. Das ist hier ueblich, um nach unkomplizierten Geburten die Krankenhausbetten nicht zu blockieren. Werden von Hebammen gefuehrt, sind wie ein Hotel und man kann sich zwei Tage gut erholen.
Dort habe ich dann zwei Tage verbracht. Die Naechte waren aetzend, da Luna mit Bauchschmerzen gekaempft hat um das Mekonium loszuwerden und im Prinzip konstant essen wollte und meine Stilltechnik war etwas eingerostet und daher war ich schnell wund. Aber es lief sonst ok. Mittwoch bin ich dann nach Hause und alles lief perfekt.
Und dann kam der Nachschocker....
Donnerstag gegen 13 Uhr kam die Hebamme und da ging es mir super, alles happy, Baby super, alles gut.
Um 14 Uhr hatte ich leichtes Bauchkneifen und bin im Badezimmer verschwunden und wenige Minuten spaeter hatte ich sollte Bauchschmerzen, das ich mich nicht mehr bewegen konnte. Hab meinem Mann aus dem Badezimmer getextet ich braeuchte ihn und als er kam konnte ich vor Schmerzen schon nicht mehr sprechen.
Mein Mann war in Deutschland Rettungsassistent und hat den Ernst der Lage schnell erkannt, hat mich von der Toilette aufs Bett befoerdert und den Rettungswagen gerufen.
Meine Eltern waren auch daheim und haben sich um die Kinder gekuemmert wahrend der Rettungswagen kam, mich mit Schmerzmitteln vollgepumpt hat und ins Krankenhaus befoerdert hat. Dem HImmel sei Dank war ein netter Oberarzt aus meiner Abteilung im Dienst und hat mich mit versorgt. Ich habe einige groessere Luecken in meiner Erinnerung, weiss aber das ich notfallmaessig durch die Computertomographie geschoben wurde und diverse Medikamente bekommen habe.
Naja, ums kurz zu machen...so richtig steht nicht fest, was los war, im CT nichts auffaelliges und nach einer schrecklichen Nacht mit ueblen Schmerzen und einem wundervollen Ehemann der an meiner Seite stand, ging es mir am naechsten Morgen etwas besser. Meine BLutwerte waren nicht die Besten, daher wurde ich vorsorglich auf Antibiotika gesetzt aber es ging steil bergauf.Samstag Mittag bin ich dann wieder nach Hause, mit nahezu null beschwerden und seitdem gehts mir gut. Keine Ahnung, was das war, aber ich hoffe es passiert NIE NIE wieder. Das waren die schlimmsten Schmerzen meines Lebens. UNd wie ihr wisst ist eine Geburt ja auch kein Pappenstiel und ich hab dreimal normal entbunden, aber ich haette lieber alle drei Kinder auf einmal bekommen, also nochmal solche Schmerzen zu haben. Nunja, sind ja wieder weg.
Das traurige war, das ich fast 48 Stunden im Leben meiner kleinen Maus verpasst habe. Aber meine Mutter hat sie mit Milchpulver und abgepumpter Muttermilch ueber Wasser gehalten und sie nimmt die Flasche ohne Probleme, verdaut das Pulver gut und ist problemlos zurueck an die Brust, also ich wieder daheim war,
Insgesamt ist sie eh ein perfektes Kind, Letzte Nacht hab ich sie um 11 , um 2 und dann erst wieder um 6 gefuettert, ueber Tag hat sie geschlafen wie ein Profi (von 9-12, von 13-17 und ab 19 Uhr wieder. ) Mal sehen wie diese Nacht wird, aber die Motte ist total entspannt und so knuddelig suess.
Damit ist unsere Familienplanung abgeschlossen und wir sind komplett.
Herzlich Willkommen meine kleine Luna
Luna
*17.10.2016
10:47 Uhr
4040g
53cm
36 KU