Ich tippe jetzt mal meinen Geburtsbericht.
Im Vorfeld erwähne ich einmal, dass ich eine Blutgerinnungsstörung habe, nämlich Faktor 7 Mangel, das heißt ich höre nicht auf zu bluten.
Ich behandel das nicht weiter, da ich im Alltag keinerlei Einschränkungen habe, die Blutgerinnung ist für den normalen „Hausgebrauch“ ok. Allerdings brauche ich für OPs und größere Schnitte, Verletzungen eine besondere Behandlung und der fehlende Faktor muss gespritzt werden.
So mit dem Wissen habe ich mich bereits Anfang Oktober im Krankenhaus hier direkt um die Ecke vorgestellt, ich hatte den Arzt Brief aus der Uni Klinik Kiel dabei und wollte alles zur Entbidung klären.
Ich war also zum Gespräch beim Oberarzt dort und der sagte mir eine Entbindung dort wäre gar kein Problem, die werden dann für den fehlenden Faktor sorgen. Und auch einer ambulanten Entbindung steht nichts im Wege, sofern mein Gerinnungsfaktor nach der Geburt stabil ist. Ich solle am ET wieder kommen, um abzuklären wann eingeleitet wird und eben Routine US usw. Es sei denn ich habe einen Blasensprung oder Wehen dann natürlich früher.
So weit so gut. Natürlich tat sich bei mir vor ET rein gar nichts, habe ich auch schon mit gerechnet, muss ich sagen.
Also sind wir, gleich morgens, am Sonntag den 3.11 ins KH gefahren. Anschließend wollten wir zu MC Donalds frühstücken und abends ins Kino :-D was man eben so plant an den letzten Tag.
Und ab da beginnt mein persönlicher Alptraum, mir schießen immer noch die Tränen in die Augen, weil die vergagene Woche sehr sehr schlimm für mich und auch für meinen Partner war.
Es wurde CTG geschrieben, US gemacht, Versorgung war ok, aber nicht mehr optimal (Notch rechts) wäre aber halb so wild, da ich eh schon am ET war.
CTG schrieb eine Wehe, in der Olivers Herztöne absackten und sehr langsam erst wieder stiegen.
Mir wurde dann noch Blut genommen, um den Gerinnungsfaktor zu bestimmen. Dann sollten wir warten. Nach ein paar Minuten kam die Ärztin zu uns und bat uns in den Kreissaal. Dann saßen wir dort. Und sie sagte uns „Sie können bei uns in der Klinik nicht entbinden!“ ich hab die Welt nicht mehr verstanden. Meinem Partner fiel auch alles aus dem Gesicht, ich muss dazu sagen, er hat keinen Führerschein und uns wurde in dem Moment klar, dass ich in Kiel, fast 100km von zu Hause entfernt, entbinden muss. Und dann ging alles ganz schnell. Mein Gerinnungsfaktor war so schlecht und Olivers Herzton Absacker bereiteten den Ärzten Sorge, dass ich nicht mal mehr meine Sachen von zu Hause holen durfte. Mir wurde ein Krankentransport gestellt, ich dachte ich werde mit Taxi gebracht, aber plötzlich kamen die Rettungsassistenten mit einer Liege, ich durfte nur noch liegend transportiert werden, wäre das nicht alles schon schlimm genug. Hatten die Rettungsassistenten auch noch den Auftrag mit mit Blaulicht und Martinshorn nach Kiel einzuliefern. Also los nach Kiel mein Partner schnell mit meinen Stiefvater den Koffer geholt, er dufte zum Glück mit.
In Kiel angekommen, wurden noch Untersuchungen gemacht, war alles so weit stabil, Geburt wird eingeleitet, da ich ja jetzt schonmal da bin und ich nicht so lange in Kiel liegen soll. Außerdem war der Notch ein Grund dafür.
Am Montag den 4.11 sollte die Einleitung beginnen. Mein Partner durfte nicht bleiben, uns stünde das Familienzimmer erst am Tage der Geburt zu, allerdings machen sie eine Ausnahme und er darf ab Einleitung bleiben. Also wurde er nochmal abgeholt und kam am Montag morgen gleich wieder.