Laute Nachbarn

[Ramona]

Vielleicht passt es nicht ganz hierher, aber ich erzähl dennoch mal.

Wir wohnen in einem umgebauten Einfamilienhaus, wirklich schön und idyllisch. Das Haus ist so aufgeteilt, dass wir oben eine eigene Wohnung mit großer Terrasse habe und unten wirklich liebe Nachbarn mit 3 Kindern wohnen (7, 4 und 1 Jahre alt).

Das Haus ist teilweise etwas hellhörig, was aber nicht weiter tragisch ist. Leider nehmen es unsere Nachbarn nicht ganz so ernst mit der Lautstärke. Ich bin wirklich tollerant was Kinder angeht und möchte auch ganz sicher nicht, dass Kinder kein Radau machen dürfen.

Aber mal ehrlich, wenn die Kinder jeden Morgen im Bett rumhüpfen und das auch noch auf Fliesenboden (dementsprechend rutscht das Bett auf den Fliesen lautstark hin und her) oder aber die 1-Jährige Tochter Wutanfälle mit Schreien demonstriert, die das Haus "beben" lassen, muss das sein?

Wir haben nun schon mehrfach mit unseren Nachbarn darüber gesprochen, dass z. B. es nicht schön ist, wenn der 7-Jährige mit einem Stuhl gewillt für 20 Minuten gegen die Heizung poltert. So etwas muss nicht wirklich sein. Ich habe selber 3 Schwestern, zwei deutlich jünger. 2 Nichten und 1 Neffen und mein Gott, ja. Kinder sind gern mal laut und sollen auch beim besten Willen nicht angebunden oder bestraft werden wenn es mal etwas lauter wird.

Aber wenn solche Lärmattacken täglich passieren und das wir beispielsweise am Wochenende nicht mal bis 8 Uhr schlafen können ohne von Getrampel oder Gepolter wach zu werden, dass finde ich besser gesagt wir nicht mehr schön.

Wie gesagt, wir haben das schon mehrfach angesprochen. Aber scheinbar wirken die Gespräche nichts. Sie sagen zwar selbst, dass es nicht schön ist, dass die Kinder so extrem laut sind, ändern aber nichts daran.

Noch kann ich damit leben, aber spätestens wenn wir dann selbst Eltern sind, möchte ich nicht, dass unser Nachwuchs bereits durch so einen Lärm gestört wird.

Was meint ihr kann man noch machen ohne einen Nachbarschaftskrieg anzuzetteln?

Ich muss dazu sagen, dass unser Vermieter ein guter Freund und der Arbeitskollegen von meinem Partner ist. Er kennt aber auch unsere Nachbarn gut ist zwar nicht mehr wirklich gut auf sie zu sprechen, aber er kann da so nicht viel gegen unternehmen. Außer natürlich Beschwerdebriefe schreiben, was ich aber nicht möchte. Wir verstehen uns ja gut mit unseren Nachbarn, verbringen im Sommer oft die Abende zusammen oder gestalten die Kindergeburtstage mit. Ihr merkt schon, dass wird schwer. 

[Sonne ☼]

Hallo,

ich habe keine andere Idee, als immer wieder eure Nachbarn drauf anzusprechen.  Vielleicht wird es ihnen dann unangenehm und sie versuchen etwas zu ändern. Und ich würde ihnen vielleicht Filzgleiter für die Beine des Bettes schenken, dann macht das Bett schon mal nicht mehr so einen Lärm beim über den Boden rutschen.

Über eine Sache musste ich gerade etwas schmunzeln, denn ich hätte die Wutanfälle unserer Tochter auch gerne unterbunden, sie sah das anders...

Liebe Grüße!

[Ramona]

Hi Sonnenscheinchen,
ab und an schmunzel ich ja auch drüber. Kinder durchlaufen solche Trotzphasen, das ist mir vollkommen bewusst. Aber irgendwann ist das nicht mehr lustig.
Wir werden es auch weiterhin ansprechen, in der Hoffnung das es was bewirkt. 

[Sonne ☼]

Im schlimmsten Fall kann eventuell euer Vermieter vermitteln, vielleicht bei einem gemeinsamen Abend?

Bis dahin wünsche ich euch starke Neven!

[Bebbels87]

ich würde auch sagen,dass es ansich völlig normal ist,einige Kinder haben eben mehr temperament als andere,aber da ist es nunmal aufgabe der eltern, das zu unterbinden(wobei ich gestehen muss,dass meine lütte teils auch recht laut ist)

kinder sind nunmal kinder....aber als autoritätsperson,sollte man das schon in den griff bekommen,würde dir auch raten den vermieter zu rate zu ziehen

[Ramona]

@Sonnenscheinchen + Bebbels: Mal gucken, wir wollten uns eh die Tage mal wieder zusammen setzen, also mit den Nachbarn. Dann werden wird das Thema sicherlich auch noch einmal auf den Tisch bringen. Wenn das dann nichts hilft, werden wir wohl um den Vermieter nicht rum kommen.

[Fiemetta]

Vielleicht erst mal zur Beruhigung: Frischlinge schlafen wunderbar, auch oder gerade wenn es laut ist. Und manches ändert sich auch im eigenen Lärmempfinden, wenn eigene Kinder da sind.

Bis dahin helfen nur Gespräche, oder, wenn das Haus wirklich extrem den Schall überträgt und es gerade mal sehr schlimm ist, dann bittet doch einen Elternteil zu euch, während deren Kinder weiterlärmen. Vielleicht ist den Eltern nicht klar, wie laut es wirklich ist. Manchmal scheint es in benachbarten Wohnungen bald lauter zu sein, als man selbst glaubt.

Ich bin immer geschockt, wie laut meine Kinder sind, wenn ich unten bei der Schwiegermutter bin. Und der Nachbar in der letzten Wohnung, in der ich allein gelebt habe, hat sich beschwert, die Katzen trampeln .... war mir nicht aufgefallen, aber wenn sie z.B. vom Schrank gesprungen sind, hat man es schon gehört.

[Jennyly]

Ich finde die Idee mit den Filzgleitern und der Einladung in die Wohnung sehr schön! Damit können sie hören, wie laut es wirklich ist und ihr zettelt noch keinen Streit an.
Wenn es aber auf Dauer so bleibt und auch für euer Kind unschön werden sollte, sind ernste Schritte wohl kaum zu umgehen, wenn denn Gespräche nicht helfen.
Aus meiner letzten Wohnung bin ich ausgezogen, weil über mir ein 3jähriges Kind bis 23.30Uhr übers Pakett polterte und die Mutter immer mit ihren Stöckelschuhen drüber lief. Sämtliche Nachbarn haben sich da beschwert, aber die haben nie was geändert. Leider hatte der Vermieter nie die Mieter ausgewählt. Und ich hatte ne zeitlang auch eine Party-WG nebenan. Bei denen half nur mehrmals die Polizei rufen und auf eine Anzeige bestehen. Zum Glück hatten die nur einen befristeten Mietvertrag und der wurde dann nicht verlängert. In der Nacht, als ich auf die erste Anzeige bestanden habe (Polizei will da lieber nur verwarnen  ), standen sie abends an meiner Tür, haben sich nen Korkenzieher ausgeliehen und versprochen, dass spätestens 23 Uhr Ruhe ist. 3 Uhr nachts stand ich senkrecht mit Ohrenstöpseln im Bett...
Jetzt hab ich nur einen kleinen Hund nebenan, der herzzerreißend jault, wenn er allein ist. Aber darüber kann ich mit der Nachbarin reden. Die ist da sehr zugänglich.
Und wenn ich mich hier eh schon auslasse, mal noch der neueste Aufreger aus meinem Haus: Unter mir ist die schwangere Tochter von der Frau mit dem Hund eingezogen und die Nachbarin, die neben ihr wohnt, hat sich bei der Hausverwaltung beschwert, dass hier ja unmöglich eine schwangere Frau wohnen kann. Ihr Mann hatte nen Schlaganfall und der kann ja das Kindergeschrei nicht ertragen! Nun weiß aber die Mutter der Schwangeren, dass wir auch ein Kind bekommen und wir freuen uns schon ganz doll darauf, wie die andere reagiert, wenn hier 2 kleine Babys im nächsten Jahr das Haus unterhalten...wir überlegen schon, ob wir uns vielleicht doch ein Schreikind wünschen sollten ;-)

[Kira05]

Es sind Kinder! 

Mein 3 jähriger ist auch sehr laut und wild und ich wüßte nicht wie ich das ändern sollte.
Wenn Dein Kind in die Trotzphase kommt, wirst Du über den Thread schmunzeln. 

Mein Freundin hat auch 3 Kinder, eher von der ruhigeren Sorte, aber auch da gehts ab.  Ich glaube das läßt sich nicht vermeiden und gegen Kinder läßt sich ja GsD nicht machen.

[Old_Giraffe]

ich weiß ja jetzt nicht WIE laut die kinder sind, bei uns im haus gibts auch 2 kinder, die ich jedesmal höre, wenn ich nachhause komme oder weggehe, aber ich wohne gottseidank im 6. stock und sie im ersten. 

generell kann man kinder sicher etwas einbremsen, das kommt aber auch stark aufs alter an, glaube ich. mein sohn ist jetzt nicht von der sehr lauten sorte, aber wenn er mal seine wilde phase hat, hilft auch nix mehr. außer eventuell anbinden. 

nachdem die nachbarn ja gesprächsbereit und verständnisvoll sind, würde ich eher annehmen, dass sie eh schon alles mögliche machen, damit es sich in grenzen hält, aber drei lebhafte kinder...na ja. ich wüsste da auch kein rezept.

und wenn euer nachwuchs dann da ist und möglicherweise nachts um drei radau macht, wirst du die sache vielleicht auch etwas anders sehen und eventuell selbst hoffen, dass sich andere nicht gestört fühlen. soll jetzt nicht neunmalklug wirken, aber manchmal kann man wirklich nichts tun, auch wenn man es möchte. ein nettes gespräch hilft sicher, aber wunderdinge kann man sich wahrscheinlich trotzdem nicht erwarten. 

[Ramona]

Da kamen ja noch Antworten. 

@Jennyly: Ohwei, da hast du ja ein turbolentes Haus, was.  Aber deine Nachbarin kann ja nicht wirklich verlangen, dass Schwanger nicht dort wohnen dürfen. Das wäre ja noch schöner. Ich drück dir mal die Daumen, dass am Ende alle zufrieden in ihren Wohnungen sitzen. Ob nun mit oder ohne Schreikind. 

@Kira05: Na gott sei dank kann man nichts gegen Kinder machen. Das wollen wir ja auch garnicht. Ich weiß ja, dass Kinder ab und an mal laut sind. Aber es muss auch Grenzen geben, gell.

@Giraffe: Ich gehe mal davon aus, dass ich es mit anderen Auge sehe, wenn es bei uns mal so weit ist. Wir waren ja auch schon mal unten, wenn unser Hund durch die Wohnung rennt wie von der Tarantel gestochen. Aber das kommt unten nicht an. Das einzige was unten ankommt ist, wenn wir Badewasser einlassen. 

@All: War vorgestern mal unten. Bisschen plaudern. Meine Nachbarin kam selbst auf das Thema Kinder, da bei ihnen (also den Eltern) der Erziehungsstil vollkommen auseinander geht. Sie ist tagsüber alleine mit den Kids und gibt sich alle Mühe eine vernünftige Struktur rein zu bringen. Wenn er dann heim kommt schmeißt er das gesamt "Idyll" auf den Kopf. Die Kinder sind in der Hinsicht total verwirrt. Hoffe mal sie bekommen das in den Griff.

[guest196]

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[schneeflo]

@cologenchen: klar sind die kinder verwirrt (ich würds eher erfreut nennen) wenn abend ENDLICH der Papa heimkommt und etwas Leben in die Routine bringt ;-)

ich wohn hier am Land in einem Haus auf einem Hügel, der nächste Nachbar ist c. 50 meter entfernt , die anderen noch weiter, aber trotzdem, wenn meine Madame einen Trotzanfall bekommt, kriegt ihn so gut wie die ganze ortschaft mit, wenn das fenster offen ist, es gibt hier nämlich ein tolles echo ;-) und meine kleine ist total laut dann... aber was soll ich dann machen wenn sie in rage ist??? mund zuhalten, erschlagen??? klar mach ich das fenster zu, aber ab und an ist mir zu viel und ich geh raus und wenn sie dann brüllend hinterherläuft, dann gehts halt draussenw eiter ...

gsd sind meine nachbar hier seeeehr kinderfreundlich und meinen dass Kinder nun mal öfter laut sind ;-)


lg
schneeflo

[Kira05]

@Blume
sehr schön geschrieben. 

@Cologne
ja klar gibts Grenzen, aber die man nur selten ohne Geschrei durchsetzen.  Wir sind gerade in der "ich mach alles, was ich nicht soll" Phase. Bitte ich NIklas leise zu sein, weil z.B. Julian schläft, schreit er wie am Spieß und ausdauernd. Bitte ich ihn am nächsten Tag nimmer, macht er es trotzdem. Mund zuhalten bringt nichts, ins Zimmer schicken auch nicht, Bestrafung auch nicht. Wir sind gerade bei dem Versuch mit Ignoranz. Wir haben aber keine Nachbarn, somit störts nur uns wenn er schreit.
Ich weiß, daß es SEHR Nerven kann, aber die EInsicht kommt meistens wirklich erst, wenn man es mit den eigenen Kindern selbst erlebt. War ich nicht anders. Was habe ich den Kopf geschüttelt über andere Eltern/Kindern und heute habe ich die Quittung. 

[Old_Giraffe]

@kira: 

wie oft habe ich mir das schon gedacht, seit ich selbst mutter bin. man kanns wirklich erst verstehen, wenn man mal selbst in der situation ist.

[Old_Giraffe]

und wegen der grenzen noch: ich denke wirklich, colognchen, dass deine nachbarn ihren kindern grenzen setzen. das klappt manchmal auch, manchmal aber eben auch nicht.

wenn es bei ihnen mal ruhig ist (also ich sag mal, dass mit den grenzen setzen geklappt hat) fällt dir das wahrscheinlich weniger auf. aber wenns nicht klappt, dann schließt du daraus, dass die kinder keine grenzen erfahren. aber so einfach ist das mit der kindererziehung eben nicht. es ist eine stetige arbeit, die manchmal besser funktioniert und manchmal schlechter.

es gibt sicher kinder, die vom charakter her sehr ruhig sind (ich war das zb.) - die wird man sicherlich weniger merken, aber das kann man sich ja nicht aussuchen.