Männer und Fehlgeburt

Begonnen von sonne22, 26. Juni 2014, 09:26:41

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sonne22

Hallo,

ich habe letzte Woche erfahren, dass unser Krümel nicht bei uns bleiben wollte  :'(. Die Zeit davor stand schon in den Sternen wie diese Schwangerschaft  verläuft. Im KH wurde mir gesagt, dass sich durch Blutungen die Fehlgeburt andeutet (damals bei 5+3 war noch nichts zu sehen) Mein Vertretungsarzt machte mir ein paar Tage später wieder Hoffnung und eine Woche später dann die Gewissheit durch starke Blutungen. Der HCG von Dienstag war dann nur noch bei 20.
Mir geht es besch....  :-X
Mein Mann versucht zwar für mich da zu sein. Aber irgendwie kommt es mir so vor als sei er viel kühler fast schon abgeklärt  :-[ das tut mir weh und macht mich ziemlich wütend

Wie sind denn eure Männer mit dieser Situation umgegangen???
09.09.2009 mein Glückstag

* Juni 2014 du bist immer in unseren Herzen

-2015-
Projekt zu viert unter dem Weihnachtsbaum!?

07.04.2015 SST positiv

yarina

Hallo Sonne,

erstmal s-hug es tut mir so leid, dass du das durchleben musst. Ich wünsche dir, bzw. euch ganz viel Kraft.

Mein Freund wollte es damals nicht glauben und hat es auch nicht an sich ran kommen lassen. Erst ein Jahr später, als wir gemeinsam an dem Tag zu einer für uns wichtigen Stelle gegangen sind und uns erinnert haben konnte er es zulassen und hat geweint.  :-[ Männer brauchen manchmal mehr Zeit und versuchen distanziert an ein Problem heranzugehen. Sei ihm nicht böse. Ich weiß wie du dich fühlst und wie weh es tun kann, aber gib ihm die Zeit, die er braucht. Ihr werdet es gemeinsam schaffen. Sag ihm, dass es dir weh tut, dass er so kühl reagiert.

Alles Gute für euch!

feuerwehrengel

Hallo Sonne 22

Erstmal tut es mir leid mit deiner FG

Männer und Frauen trauern anders und nehmen es auch anders wahr...Ich hatte 3 FG und war jedes mal unendlich traurig. Mein Mann ist anders damit umgegangen. Er hat einfach mit dem Alltag weitergemacht und konnte glaube ich meine Trauer nicht so ganz nachvollziehen ... immerhin waren es frühe Wochen. Wir haben darüber gesprochen, aber gegenseitig akzeptiert, dass wir anders damit umgehen. Ich kann deine Wut auf deinen Mann nachvollziehen, aber versuch ihn zu verstehen, versuch zu akzeptieren, dass er "anders" traurig ist, dass ihn das nicht so mitnimmt...nicht weil er euer Baby nicht wollte, sondern einfach weil die Zeit zu kurz war. Wir Frauen spüren sofort das Leben in uns, Männer erst wenn man einen dicken Bauch hat und es drin strampelt. Dann kommt es auch im Kopf an, dass da etwas ist ! Vorher ist es für Männer einfach oft nicht greifbar und spürbar, deshalb ist noch keine große Bindung da und die große Trauer bleibt aus.

Ich wünsche dir alles Gute und das ihr die nächste Zeit gut übersteht. Akzeptiert einfach beide Seiten. Nimm Abschied vielleicht mit einem Ritual. Mir haben immer Gespräche hier gut geholfen und auch mit Freunden...





und *** ganz tief in unserem Herzen

Wikinger13

Das tut mir leid für euer Krümmelchen.
Ich hoffe ihr habt schnell wieder Glück.

Mein Mann ist damals auch sehr rational mit der Situation umgegangen.
Er hat es für sich beim Psychologen aufgearbeitet.
Bei ihm hat es leider was mit seiner Kindheit zu tun. Er kann schlecht
Gefühle zu lassen. Emotional aufgewühlter war er als unser kleiner
Mann im Mai geboren wurde, da kamen ihm auch mal die Tränen.
Sei nicht böse auf deinen Mann. Er macht das als Schutzschicht und
um dich jetzt zu Stärken.

Alles Gute für dich!



littleOne

Sonne, wünsche dir ebenfalls viel Kraft und vor allem auch gute Freunde, mit denen du reden kannst!

Ich kann mich den anderen nur anschließen: Bei uns war es Anfang Februar genauso; ich habe ständig nur geheult und mein Mann hat es (vor allem an Anfang) auch gar nicht wirklich an sich rangelassen. Ich glaube, er wollte meinetwegen stark sein und mir Halt bieten. Nach ein paar Tagen habe ich aber schon gemerkt, dass es ihm auch naheging - wenn auch bei Weitem nicht so sehr wie mir; geweint hat er zum Beispiel gar nicht. Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass man sich gegenseitig so trauern lässt, wie es für jeden richtig ist, und es dem anderen nicht übelnimmt, wenn er in den eigenen Augen "falsch" trauert. Im Zweifelsfall hilft immer Reden - mit deinem Mann selbst, mit Freunden, der Familie ... Das ist zumindest meine Erfahrung.

Und auch wenn man es sich am Anfang nicht vorstellen kann: Die Welt wird bald wieder bunter, jeden Tag ein kleines bisschen mehr.

Alles Gute für dich bzw. euch!
Ein Sohn an der Hand, zwei Sternchen im Herzen

sonne22

Danke erstmal für die lieben Worte  :-*
Mir geht es etwas besser. Wir haben in der letzten Zeit ab und an darüber gesprochen. Ich weiß, dass mein Mann nicht immer so seine Gefühle zeigen kann wie er es gerne würde. das hat mit seiner Vergangenheit zu tun (er war lange zeit Soldat und demnach auch im Krieg was ihn sehr geprägt hat). So habe ich ihn aber kennenglernt und ich mich zugestehen, dass ich ihm unrecht getan habe. ich war so sehr mit mir selbst beschäftigt . mit meinen Gefühlen und meiner Trauer, dass ich nicht akzeptieren wollte wie er die sache verarbeitet  :-[

wir haben beschlossen die sache mit einer erneuten schwangerschaft langsam anzugehen. richtig hibbeln wollen wir erst in einem jahr wieder.
ich habe jetzt schon angst vor einer erneuten schwangerschaft  :'(
09.09.2009 mein Glückstag

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Dropsknopf

Hallo Sonne,

erstmal tut es mir sehr leid!

Männer sind da anders. Wir haben leider so etwas auch durch. Mein Freund hat auch nicht darüber gesprochen oder es so richtig an sich ran kommen lassen.
Ich habe ihm einen Brief geschrieben mit meinen Gefühlen und Dank an ihn, das er für mich da war. Da standen ihm die tränen in den Augen.
Später so ca. 1 Jahr, ich glaube sogar erst als ich wieder schwanger war haben wir mal darüber geredet.

Er hat genauso gelitten aber nicht so gezeigt.

Ich denke Männer leiden auch aber auf eine andere Art.

Wünsche dir/euch alles Gute!

Die Angst bei einer erneuten SS kann dir keiner nehmen aber bei sehr vielen ging dann alles gut!


Unser 6.Jahr!


ankh

#7
Mein Mann ist leider diesbezüglich extrem abgeklärt... Meine FG ist gerade einmal 3 Tage her und er ist schon richtiggehend genervt, wenn ich traurig bin.

Ich muss ihn dann richtig auffordern, mich doch einfach in den Arm zu nehmen.

Er meint, es sollte halt noch nicht sein und wenn ich jetzt in Depression versinke, nutzt das auch nicht. Und wir würden auf jeden Fall ganz viele Kinder bekommen und sowas passiere nun einmal. Vielleicht liegt es mit daran, dass seine Mama 3 FGs hatte und er bei jeder Schwangerschaft damals mit 13-14 Jahren schon sowas wie die Vaterrolle inne hatte (in Ermangelung eines Vaters vor Ort). Und meine Schwiegermama ging halt fast umgehend wieder "zum Tagesgeschäft über"...

Er hat sich hauptsächlich unglaubliche Sorgen um mich gemacht.

In der Zeit in der ich bei der Ausschabung war und besonders dann danach, als ich wimmernd und heulend auf der Station lag (die AS wurde ohne Narkose oder Schmerzmittel gemacht!) ist er binnen Stunden um Jahre gealtert und während eine ELSS nicht ausgeschlosen war und noch eine zweite AS im Raum stand hat er kaum geschlafen... Aber seit Gestern klar ist dass alles ok ist, ist für ihn alles wieder ok...

Edit: Ich muss doch die "Sachlage" nichmal korrigieren... Am Samstag Abend, auf dem Weg zu einer Geburtstagsfeier, war ich traurig und meinte, dass wir gerade an diesem Tag den ersten US gehabt und das Herzchen hätten schlagen sehen sollen. Nach einer Weile meinte er dann (sachgemäß, wir reden Englisch miteinander) "Jetzt hör doch bitte auf. Was glaubst du, wie ich mich fühle? Ich denke genauso daran. Aber es hilft uns doch beiden nichts, wenn wir in Depression versinken. Ich weiß, wie es dir geht. Das weiß ich immer [was stimmt!]. Aber wir können es nicht ändern und wenn wir noch so oft über das selbe reden, bleibt es doch gleich. Ich versuche, positiv zu bleiben. Für unsere Zukunft! Aber das wird irgendwann schwer, wenn du immer und immer wieder ausschließlich an das Negative denkst." In dem Moment habe ich verstanden, wie es ihm geht... Er versucht seit Tagen ständig, für mich und für uns stark zu sein und ist es auch... Er erlaubt sich keine Schwäche, aber so ist er einfach. Und er tut mir wirklich gut damit!
2.7.14 - positiv!
16.7.14 - mein kleiner Rabe flog zu den Sternen


hasi23

meinen mann interessiert es scheinbar nicht.
dad wirklich einzige was ihn fertig machte war das ich in Narkose musste (elss)
ich weis nicht ob es ihm so bewußt ist das wir unser Kind verloren haben.
aber mam sagt ja Männer haben erst spät eine Bindung.
keine Ahnung
Niklas *31.1.16 +
Tief im Herzen.
Ich vermisse und liebe dich so sehr

sonne22

Nach der FG haben mein Mann und ich gar nicht mehr darüber gesprochen.
Vor ca. 2 Wochen meinte er dann ich werde unsere Maus immer lieben  :'( ich weiß , dass es ein Mädchen geworden wäre und ich nenne sie mia  :'( ich war sprachlos und gerührt. ich habe lange gekämpft weil er so gar keine gefühle gezeigt hat. männer habe eine andere art zu verarbeiten
09.09.2009 mein Glückstag

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