meine erste Stillerfahrung war auch nicht wirklich lange und "schön".
Im KH habe ich meinen Sohn erstmal nicht an die Brust bekommen und es klappte erst spät, nur mit Pumpen und Stillhütchen. Dann trank er gut und ich hatte viel Milch.
Aber die Brustwarzen waren wund, er konnte immer noch nur schlecht daran trinken, also wieder Stillhütchen und die haben wir dann auch nie wegbekommen.
Nach 4 Wochen bin ich wieder arbeiten und hatte dann einen Milchstau nach dem anderen. Bis ich solche Angst vor dem Stillen hatte, bzw. vor dem nächsten Milchstau, dass die Milch dann recht bald weg war. Nach 8 Wochen hatte ich keinen Tropfen Milch mehr.
Ich wollte so gerne Stillen und habe mir leider leider erst dann Hilfe bei der LaLecheLiga geholt.
Ich hätte das viel früher machen sollen.
Mit Hilfe der Stillberaterin habe ich wieder angefangen zu stillen. Ich habe dann noch gepumpt, gestillt und gleichzeitig PreMilch gefüttert, bis er 5,5 Monate alt war. Dann war Schluss mit der Milch.
Ich bin froh, dass noch so lange durchgezogen zu haben. Es war mir sehr wichtig, wenn es auch anstrengend und vorallem total unnötig war, wie ich heute weiß.
Danach habe ich mich viel informiert, ganz viel mit Frauen gesprochen, die gestillt haben, mit Stillberaterinnen und so weiter. Und ich weiß heute, dass damals ganz viel von Anfang an schon schief gelaufen ist, was mir damals gar nicht aufgefallen ist.
Ich bin nun viel informierter und ganz viele Sachen weiß ich jetzt im Vorherein schon.
z.B. dass er mir schon direkt nach dem OP mit Schnuller im Mund gebracht wurde... das würde ich heute nicht mehr zulassen. Genauso wie das Zufüttern schon in der Klinik. Er hatte nämlich bereits dort eine Saugverwirrung.
Ich würde mir von Anfang an mehr Zeit für das Stillen nehmen, damit wir dort einen Rythmus finden. Ich würde mir sofort Hilfe von einer Stillberaterin holen, wenn ich merke, dass ich Schmerzen oder so habe, denn oft ist falsches Anlegen schuld an den Schmerzen.
Es gibt kostenlose Stillberatung über die LaLecheLiga oder AFS.
In jeder Stadt, schnell und unkompliziert. Vielleicht hilft es dir ja, jetzt schon Kontakt aufzunehmen, auch um deine Zweifel und Ängste zu besprechen.
Ich werde definitiv wieder stillen und ich bin sehr zuversichtlich, dass ich es diesmal mit dem Wissen um diese ganzen Kleinigkeiten auch ohne große Probleme schaffen werde.
Muttermilch ist einfach das Beste.
Ja mein Sohn ist auch mit Fläschchenmilch gesund groß geworden. Zum Glück gibt es heutzutage diese gute Milch. Aber trotzdem gibt es für mich keine Alternative zur Muttermilch.
Ich war bei jeder Krankheit froh um meine abgepumpten Muttermilchreserven. Damit hat er jeden Infekt viel besser weggesteckt.
Es stört mich auch nicht, dass Papa oder Oma nicht füttern können. Das ist nunmal so. Ich bin die Mama, ich trage das Kind 10 Monate in mir und danach eben noch ein Jahr oder länger an mir und ernähre es mit meinem Körper. Das ist etwas worauf ich mich eingestellt habe und worauf ich mich freue. Es ist eine Verbindung, die nur mir zu diesem Kind vergönnt ist. Ich empfinde es auch als Privileg, denn so nah kann niemand meinem Kind kommen, nur ich.
Ich will dir gar nicht gegenüberstellen welche Vor- und Nachteile Stillen/Nichtstillen hat.
Die kennst du sicher, und sie zu bewerten ist jedem selbst überlassen.

Nur, wenn du gerne Stillen möchtest, dann wünsche ich dir, dass du den Mut findest die Ängste und Erfahrungen zu überwinden und dich traust diesmal einfach neue Erfahrungen zu machen.
Nur weil das Stillen einmal nicht "geklappt" hat, heißt das nicht, dass du es nicht kannst.
Es heißt nur, dass du vielleicht einfach andere Unterstützung und Hilfe brauchst.
