Einleitung endet mit Saugglocke

Begonnen von Enid, 01. Dezember 2009, 15:00:59

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Enid

Hallo ihr Lieben,

da ich vor der Geburt meiner Kleinen immer hier die Geburtsberichte verschlungen habe, möchte ich Euch die Geburt meiner Tochter nicht vorenthalten:

Meine Maus wollte irgendwie nicht raus aus Mamas Bauch, deswegen wurde am 10. Tag der Übertragung eingeleitet, mit Tabletten. Samstags kam ich deshalb mit Sack und Pack ins Krankenhaus, was ich ohne Kind dann auch nicht mehr verlassen sollte.
Die erste 1/4 Tablette habe ich am späten Vormittag genommen und konnte mich danach auf dem KH-Gelände frei bewegen, was ich (natürlich mit meinem Mann) dann auch gemacht habe, weil von Wehen absolut keine Spur war.
Am nächsten Vormittag gab es wieder 1/4 Tablette, und dann beim CTG ist dann die Fruchtblase gesprungen - ich habe deutlich gemerkt, wie es im Bauch "Plöpp" gemacht hat, es kam aber noch kein Fruchtwasser. Wir sind trotzdem nochmal spazieren gegangen, wobei ich dann zwei Wehen hatte und daraufhin das Fruchtwasser schwappweise aus mir herauslief. Wieder auf dem Zimmer habe ich dann mein Mittagessen gegessen und Männe hat Formel 1 geguckt. Irgendwie musste ich aber alle paar Minuten vom Tisch aufstehen und die Wehen veratmen, und irgendwann habe ich dann mal meinen Mann gebeten, die Abstände und die Länge der Wehen zu messen. Siehe da, ich wurde schon alle zwei Minuten mit 45 sec langen Wehen gequält - es ging echt von 0 auf 100.  :o
Und nach Ende des Rennens, gegen 16 Uhr, habe ich dann beschlossen, dass es Zeit ist, in den Kreißsaal umzuziehen, wo ich erstmal ans CTG kam (wo die Wehen auch schön aufgezeichnet wurden), und als ich immer gequälter ausgesehen habe - hat ja schon echt wehgetan - , wurde mir angeboten, mal in die Badewanne zu gehen. Habe ich dann auch gemacht, nur hat es mir nicht wirklich Linderung verschafft. Trotzdem bin ich ca eine Stunde darin geblieben.
Um es kurz zu machen: So gegen 18 Uhr habe ich die Schmerzen nicht mehr ausgehalten und die PDA, die die Hebamme mir angeboten hat, dankend angenommen. Das Legen ging auch superschnell und war wirklich nicht schlimm.
Als ich dann so schön schmerzfrei da lag, waren auch irgendwann die Wehen weg, so dass sie mit einem Wehentropf angeregt werden mussten.
Ja, und dann weiß ich nicht mehr viel (und erst recht keine Uhrzeiten mehr), ausser dass ich irgendwann mal mitschieben durfte und die Hebamme währenddessen versuchte, den Muttermund hinter den Kopf des Kindes zu stülpen. Und irgendwann meinte sie, sie würde mal den Arzt rufen gehen (da wir Chefarztbehandlung hatten und der einige Minuten brauchen würde), ich könnte ruhig weiter mitschieben.
So habe ich es dann auch gemacht, mich aber in Absprache mit ihr nicht ganz verausgabt, denn ich ahnte, was ja noch kommen würde...
Der Chefarzt kam auch, schaute aber komischerweise gar nicht glücklich - da ahnte ich dann das erste Mal, dass etwas nicht stimmte. Er meinte, einen Trick hätte er noch - was für einen Trick, habe ich mich da zwar gefragt, das aber nicht laut ausgesprochen. Ich glaube, ich wollte die Antwort darauf gar nicht hören.
Dann irgendwann meinte er: "Jetzt muss es aber, sonst..." - ich sollte ich mich von der Seite auf den Rücken drehen, die Lehne wurde aufrecht gestellt, meine Beine in die Halter gelegt und dann hieß es nur noch: Pressen!
Die Stimmung im Kreißsaal war auf einmal eine ganz andere (zumindest habe ich das so empfunden) und ich habe gepresst, was das Zeug hält. Hatte auf einmal auch tierische Angst um mein Kind, was mir wahrscheinlich extra-Kräfte verliehen hat, auf jeden Fall konnte der Arzt nach einigen Bemühungen meinerseits (und einem Schnitt seinerseits) die Saugglocke ansetzen und muss wohl (laut Männe) ganz schön kraftvoll daran gezogen haben. Und nach zwei, drei weiteren Malen Pressen habe ich die Kleine rausrutschen gemerkt - ein ganz schön seltsames Gefühl, aber nicht wirklich schmerzhaft (dank PDA??).

Danach begann eigentlich das Schlimmste der ganzen Geburt: Ich habe einen echten Moment der Panik aushalten müssen, als ich sie nicht direkt habe schreien hören - und sie auch nicht gesehen oder auf den Bauch gelegt bekommen habe. Ich habe nur noch gefragt: "Atmet sie? Atmet sie?" Die Antwort darauf war so ungefähr: Ja, sie liegt hier ganz ruhig und guckt.
Danach wurde sie mit in den Nebenraum genommen und versorgt. Währenddessen kam erst noch die Nachgeburt - einmal kurz pressen und das war's - und dann wurde ich genäht; ich bin zweimal gerissen und einmal geschnitten. Das Nähen war aber auch nicht weiter schmerzhaft.
Danach kamen die Kinderärzte (die kurz vorher auf dem Weg zu meiner Tocher den Kreißsaal schnellen Schrittes durchquert hatten), haben mir mein Kind kurz gezeigt und sie mitgenommen auf die Intensivstation, wo sie auch ein paar Tage geblieben ist.

Ich habe also mein Kind leider nicht direkt nach der Geburt auf den Bauch gelegt bekommen und sie so kennenlernen dürfen, sondern leider erst Stunden später, angeschlossen an einen Monitor und insgesamt völlig verkabelt. In den Arm nehmen durfte ich sie erst am nächsten Tag...

Abschließend kann ich sagen: Von den Schmerzen her war die Geburt echt auszuhalten, nur am Ausgang des Ganzen habe ich noch etwas zu knabbern.

Viele Grüße
Enid

Nadine456

Ich weiss zu gut wie du dich fühlst, Leonie kam auch mit der Saugglocke und ich hatte auch nichts von ihr nach der Geburt. Doch das ist eine andere Geschichte ;)

Herzlichen Glückwunsch und eine schönen kennenlern Zeit wünsch ich euch :D

Ein kleines bisschen Mama, ein kleines bisschen Papa und ggggaaannnnzzzz viel Wunder!!!

LunasMama

Herzlichen Glückwunsch zur kleinen Maus!
Sehr schade, wie die Geburt für die geendet hat. Aber ihr habt jetzt ganz viel Zeit, die gemeinsame Zeit intensiv nachzuholen!