Frida war (nicht) früh da

Begonnen von beere, 22. März 2010, 19:33:46

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

beere

Geburtsbericht von Frida, die sich erst ganz viel Zeit ließ und dann ganz schnell auf die Welt wollte

Tagebucheintrag vom 04.02.2010


FRIDA IST DA!  :) :) :)

Nacht war ruhig, 4.50 weckte mich Frida, weil sie Schluckauf hatte. Eine halbe Stunde später gingen die Wehen los. Sie wurden recht bald intensiver und kürzer in den Abständen. Ich hatte Angst, dass es schon wieder falscher Alarm sei, deshalb blieb ich still im Bett liegen und sagte nichts zu Stephan. Er schlief den Schlaf der Gerechten *g*.
6.15 Uhr wachte Eva auf und ich ging zu ihr ins Zimmer. Die Wehen waren mittlerweile so stark, dass ich nicht mehr normal atmen konnte. Da wusste ich schon, heute ist es so weit. Eva bespaßen war ein Ding der Unmöglichkeit, gsd stand ein paar Minuten später Stephan ganz verbutzelt in der Tür. Auf meinen Satz ,,Ich glaube, es geht los!" reagierte er mit einem lapidaren ,,Soso..."
Ich packte Evas restliche Sachen für den Oma-Urlaub und Stephan machte Eva fertig für den Kindergarten. Zur gewohnten Zeit (7.15 Uhr) brachte er sie in die Kita, ich japste zu Hause schon im 5-Minuten-Takt und betete, er möge bald zurück sein. Zwischen den Wehen informierte ich die Omis und den Kreißsaal und verschickte einige SMS. Ins Forum schrieb ich auch noch, dass ich gleich ins Krankenhaus fahre. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Stephan wieder. Mit vielen Laufpausen saß ich endlich im Auto. Gab es schon immer so viele Schlaglöcher auf dem Weg ins Krankenhaus? Vor uns fuhr eine Frutte vom Dorf, die vor einer gelben Ampel in die Eisen stieg. Beinahe wären wir ihr hinten drauf gefahren.
Stephan ist gleich ausgestiegen und hat ihr den Marsch geblasen. Schien wohl doch aufgeregter zu sein, als er vorgab.
Vorm Kreißsaaleingang war gleich ein Parkplatz frei – wir hochgedackelt. Ankunft 8.10 Uhr. Sofort ans CTG, nach 5 Minuten schmiss uns der Arzt aus dem Zimmer, weil er eine dringende Untersuchung dort machen musste.
Da schon auf dem kurzen CTG-Streifen drei Wehen erkennbar waren, ging es ohne Umwege in den Kreißsaal. Auf der kurzen Strecke musste ich vier Mal Pause machen und Wehen veratmen. Es war nur noch ein Raum frei, keine Auswahl. Egal. Schlimmer fand ich, dass kein Hocker verfügbar war. Die Hebi, die ich schon vom Akupunktieren kannte, versprach mir gleichwertigen Ersatz. Na, mal sehen... *Später vermutete meine Nachsorge-Hebi, dass es nur eine Ausrede war, weil die Hebi nicht auf dem Boden krauchen wollte >:( *
8.30 Uhr untersuchte mich die Hebi, Muttermund reichlich vier cm auf und sehr weich. Puuuuh, stell dir vor, die ganzen Wehen wären umsonst gewesen und sie hätten mich wieder nach Hause geschickt. Ich entschied mich bei der Gelegenheit für einen Einlauf und verbrachte die nächsten Minuten auf der Toilette. Die Dusche danach war einerseits eine Erleichterung, andererseits verstärkte sie die Wehen beträchtlich. Mit der ,,Rotz-hochziehen-Atemtechnik" aus dem Geburtsvorbereitungskurs überstand ich sie einigermaßen. Mittlerweile fragte ich mich wirklich, warum ich mir das überhaupt antat. Ich war so froh, dass Stephan bei mir war! Schon seine bloße Anwesenheit tat gut.
Im anschließenden CTG zeigten sich Wehen in 2-Minuten-Abständen und ein quietschfideler Babyherzschlag. Die Hebi verwandelte das Bett in einen Stuhl, ich saß fast senkrecht mit den Beinen nach unten. Keine echte Alternative zum Hocker, Stephan saß nicht in meinem Rücken  :( Da aber schon seit dem Aufstehen mein Kreislauf im Keller war, blieb ich so sitzen und war froh, dass ich mich ausruhen konnte.
Dann waren Stephan und ich eine Weile allein.
9.50 Uhr stand die nächste Muttermunduntersuchung an – komplett verstrichen, Fruchtblase prall dahinter. Die Hebi fragte mich, ob sie sie öffnen solle. Dann könne es aber ganz schnell gehen. Auf eine Zeitangabe wollte sie sich allerdings nicht festlegen. Ich stimmte zu – 9.55 Uhr gab es einen kleinen Plopp und die erste Presswehe folgte auf dem Fuße. Dann noch eine und 10.05 Uhr begrüßte Frida die Welt mit einem kräftigen Schrei. Sie war einfach perfekt. Komplett ohne Käseschmiere, pralle Haut und winzig klein. So glitschig wie sie war, legte mir die Hebi mein Baby gleich auf die Brust und wir konnten sie gleich bewundern. So schön war sie. Ein kleines Knubbelnäschen, ein Herzmund und dunkle Augen, die mich neugierig anblickten. Was für ein Moment! Wir durften ihn lange auskosten, denn auf der Station war so viel los, dass die Hebi uns wieder allein ließ. (Die Nachgeburt hab ich ganz vergessen. Und gerissen war ich auch, die Hebi meinte zuerst, es müsse nicht genäht werden, nach einer (!) Stunde änderte sie ihre Meinung. AUA!)
Beim ersten Anlegen saugte sich Frida mit kräftigem Zug fest. Das gleiche Spiel auf der anderen Seite. Erst 13.00 Uhr war ein Zimmer frei. Bis dahin genossen wir das traute Familienglück, Stephan rief die Familienmitglieder an uuuuuund... fragte mich, ob ich ihn heiraten will!!! :D :D :D Er zauberte einen tollen Ring aus der Tasche. Keine Frage, ich sagte ja. Der Schuft – so einen Moment auszunutzen ;) Wie soll da jemand nein sagen können?
Uns standen beiden die Tränen in den Augen. Was für ein Tag! Ich kann immer noch nicht alles fassen.
Keiner von uns wusste in dem Augenblick, an welche Hand ein Verlobungsring kommt. Wir mussten die Hebi fragen, die uns natürlich gleich gratulierte und kurz darauf mit zwei Gläsern Sekt erschien.

Ach ja, Fridas Daten:
Geboren am 04.02.2010 um 10.05 Uhr. 48 cm, 3080 g, 36 cm Kopfumfang.




weiblein

schöööööööööööööööööön!  <3
bei so einem antrag hätte ich auch nicht nein sagen können  ;D
und wahrscheinlich hat das seine aufregung noch gesteigert, zusätzlich zum vater werden ;)

herzlichen glückwunsch zur kleinen frida! eine gaaaaanz süße!  :D
Der Storch ist vorbeigekommen :D



Miraxena

oh beere,

das ist ein sehr schöner bericht, vor allem das ende  :'( *tränenwegwisch*

nochmal alles liebe zur kleinen frida und für die bevorstehende hochzeit

s-so s-so s-so s-so s-so s-so

lg :-*
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag!