Lucien - der kleine Mann kam per Hausgeburt

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Eigentlich wollte ich mein 2. Kind im Geburtshaus bekommen. Da aber meine Tochter ein Kaiserschnitt war, wollte meine Hebamme lieber mit mir im KKH entbinden. Wegen der Gefahr einer Uterusruptur. Trotzdem ließ sie mich in der 37. SSW noch mal gründlich per US untersuchen, ob die KS Narbe OK ist. Laut der FA stand einer außerklinischen Geburt eigentlich nichts im Weg. Wir vereinbarten dann, die Geburt erstmal zu Haus zu betreuen und dann ins KKH zu fahren. Julia war meine Beleghebamme.
Luciens ET war der 03.08. Da seine Schwester vor 2 Jahren eine Woche eher kam war ich natürlich auch darauf eingestellt, dass er nicht über den ET geht. Zumal ich schon seit 2 Wochen immer mal Wehen hatte, wo ich dachte gleich geht es los. Da ich aber bis zum 31.07. in meinem Reisebüro arbeiten musste, da meine Vertretung erst ab dem 3.8. konnte,, sagte meine Julia, dass er nicht eher kommen wird. Solange ich mein Büro noch im Kopf habe, wird das nichts werden. Und sie hatte recht.
Am Samstag den 2.8. waren wir zu dritt noch mal am See baden. Es war wunderschönes Sommerwetter und wir haben es genossen.

Abends sitzen mein Mann und ich noch auf dem Balkon. Es war eine wunderbar warme Sommernacht und richtig romantisch. Da sagte ich zu ihm so, jetzt kann er kommen, ich bin soweit.  Mein Mann holte sich einen Schluck Wein und fragte etwas später ob er noch ein Glas trinken könnte. Ich meine zu ihm, er soll ruhig trinken. Das wird doch heute wieder nichts. 
Ich hatte wie die Tage zuvor schon den ganzen Nachmittag  und Abend Wehen, die zwar nicht schmerzhaft waren aber doch spürbar.
Gegen 23:00 Uhr sind wir dann ins Bett und mein Mann schlief auch gleich ein. Ich konnte keinen Schlaf finden und merkte, dass die Wehen dann jetzt doch anders wurden. Mir wurde gleich klar, jetzt geht es los. Es war wie damals bei meiner Tochter. Gleich Wehen im 3-Minuten Abstand.  Noch ließen sie sich leicht veratmen. Gegen 00:30 bin in dann in die Wanne und habe dort ca. 40 Minuten entspannt. Die Wehen wurden eindeutiger stärker und blieben im 3 Minuten Takt. Gut, also raus aus der Wanne und wohin jetzt? Meinen Mann wollte ich noch nicht wecken. Also versuchte ich es erst einmal im Stehen weiter. Das fand ich aber nicht so angenehm. Gut, dann eben auf das Sofa. In weiser Voraussicht habe ich mir eine Decke unterlegt. Ich lag keine 5 Minute macht es plopp. Wow, mir ist die Fruchtblase geplatzt  und ich musste vor Freude grinsen. Ich klemme mir die Decke zwischen die Beine und schlurfe Richtung Bad um meine nassen Sachen auszuziehen. Danach rief ich Julia meine Hebamme an. Die Wehen waren noch gut auszuhalten und dementsprechend entspannt klang ich am Telefon. Es wohl so gegen 01:30. Sie meine, wenn ich am Telefonnoch scherzen kann, brauch sie noch nicht kommen, Ich soll mich wieder melden wenn ich das Gefühl habe sie zu brauchen. Das war für mich OK und ich legte mich zu meinem Mann ins Bett. Bei meiner Tochter hatte ich die ersten 24h Stunden keine ,,produktiven" Wehen. Deswegen dachte ich dass es diesmal auch wieder dauern kann.  Kaum lag ich neben meinem Mann wurden die Wehen sehr viel stärker und ich musste schon tönen beim veratmen.  Er bekam es mit und schlug die Augen auf. Ich sagte nur den Satz der Sätze: ,, Schatz, es geht los". Er erzählte ihm was bisher war und wir blieben zusammen liegen. Nach einer viertel Stunde hatte ich Sehnsucht nach Julia und Kay sollte sie anrufen. Sie war dann um 02:30 bei uns zu Hause und schaute nach dem Muttermund – 1-2cm. Durch meine Vorgeschichte mit Sophie war sie überzeugt, dass es an dem tag nix mehr wird. Das erzählte sie aber nur meinem Mann . Wir hatten vereinbart, dass sie sich noch mal im Geburtshaus (500m von uns entfernt)  aufs Ohr legt und um 04:30 wieder kommen wird. Wenn was ist, würde sie natürlich eher kommen.

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Wir lagen dann wieder zusammen im Bett und veratmeten die immer stärker werdenden Wehen. Ich schaffte es wundersamer Weise immer wieder zwischen den Wehen kurz einzuschlafen, so entspannt war ich. Um 02:30 wurden die Wehen noch stärker und ich spürte schon einen Pressdrang.  Ich dachte, das ist viel zu früh und habe fleissig mit ,,babababa" und ,,aaaaaa" und ,,oooooo" laut veratmet. Wir kamen gar nicht auf die Idee Julia anzurufen. Um 04:30 kann sie wie versprochen und untersuchte mich auch gleich. Da machte sie große Augen . Muttermund auf 8cm . Lucien war aber noch gar nicht soweit durch, wie die Presswehen vermuten ließen. Also veratmete ich gute 4h Presswehen. Jetzt wäre eigentlich der Zeitpunkt gewesen ins Krankenhaus zu fahren, ca. 20 Min. Fahrt. Mir war aber gar nicht mehr danach, mich noch ins Auto zu setzte. Zumal bei jeder Wehe eine Schwaps was auch immer aus mir kam. Also stimmten wir drei uns ab, dass es eine Hausgeburt werden wird und was wir im Ernstfall machen werden. Die Uniklinik ist nur 5 Minuten von uns entfernt. Ich war aber die ganze Zeit so entspannt und ruhig, dass ich wusste alles wird gut gehen.
Bis jetzt lag ich die ganze Zeit auf der Seite und hatte mein Stillkissen zwischen den Beinen. Da der Kleine aber nicht richtig vorankam, wurde es Zeit für die sportlichen Aktionen unter der Geburt. Ich ging also in den Vierfüßer auf unserem Bett und stütze meinen Kopf oben auf dem Bett ab. Dann sollte sich mein Mann auf die Bettkante setzen und ich hocke mit dem Rücken zu ihm zwischen seinen Beinen und stütze mich auf seinen Beinen ab. Dann ging es glaube ich irgendwann wieder hoch aufs Bett in den Vierfüßer. Zwischendurch hat Julia immer wieder  mit einem heißen Kaffeeläppchen meinen Damm behandelt. Dadurch wurde er schön weich und ich wusste wohin ich pressen sollte. Als ich dann wieder oben auf dem Bett war, sagte sie endlich dass ich mal vorsichtig pressen darf. Ich soll einfach auf mein Gefühl hören. Das Köpfchen war inzwischen schon zu sehen. Ich sollte dann während einer Presswehe die Hand an das Köpfchen legen und fühlen was passiert. Er fühlte sich ganz weich und warm an. Ich legte all meine Kraft ins Pressen, Kay und Julia feuerten mich an. Dann endlich (07:36) spürte ich wie der Druck abnahm und Lucien flutschte unter mir auf unser Ehebett. Da lag er nun, mein Sohn, ganz frisch geboren. Er hatte die Augen weit auf und hat mit einem kräftigen Schrei die Welt begrüßt. Ich setzte mich vorsichtig zurück, so dass er nun vor mir lag und schaute ihn mir genau an. Dann hatte Julia mir das Stillkissen im Rücken zurecht gerückt und ich nahm ihn zu mir. Ich war die erste die Lucien anfasste! Ich legt mich mit ihm auf dem Bauch hin und er fand auch gleich de Brust. Was war das für ein Gefühl , unbeschreiblich, wunderschön.
Wir liessen die Nabelschnur bestimmt 30min auspulsieren und ich schnitt die sie dann durch. Bei Sophie hatte es ja mein Mann gemacht und er meinte jetzt bin ich dran. Dann kam auch ziemlich schnell die Nachgeburt. Das waren aber noch fiese Wehen. Zumindest fühlt es sich so an , wenn man denkt man ist mit den Wehen durch.
Unsere Tochter hatte die ganze Nacht in ihrem Zimmer nebenan geschlafen und nichts mitbekommen. Wir hatten um 05:30 meine Schwägerin angerufen, dass sie vorbeikommt und sich um Sophie kümmert. Die Kleine wurde um 06:30 wach und hat in ihrem Kinderzimmer mit ihrer Tante gespielt.
Also Lucien eine halbe Stunde alt war, brachte der Papa die jetzt große Schwester rein und sie rief gleich Freude strahlend ,,meine Baby". Es war für sie völlig selbstverständlich dass da jetzt ein Baby bei ihrer Mama lag.

Mein Mann frühstückte dann erstmal mit Sophie und seiner Schwester. Ich war nur leicht gerissen und der Damm blieb heil. Julia nähte die Blessuren und räumte dann die ,,Sauerei" auf.
Das war für mich ein unvergessliches Erlebnis. Es war einfach toll wie mich meine Hebamme einfach nur begleitet hat und nicht ständig sagte du musst dies und jenes machen. Ich war die ganze Zeit nur auf mich und das Baby konzentriert und habe gar nicht bemerkt wie die Zeit verging. Ich habe mein Kind wirklich ganz allein geboren -  es ist ein Wunder. Mein Mann erzählt jetzt überall ganz stolz ,,wir hatten eine Hausgeburt". Er hat mir die ganze Geburt einfach wunderbar unterstützt und ist trotz Fruchtwasser und Blut immer ruhig und stark geblieben.

Hier nochmal die Daten:
Lucien, geb. am 02.08 um 07:36
51cm und 3760g

[Knuddel+Lukáš]

Wow pebbles! Jetzt standen mir die Tränen in den Augen vor Freude! 
Was für eine Traumgeburt! So wünsche ich es mir auch. Nur dumm, dass ich meinen Mann einfach nicht von der Ruhe bei einer Hausgeburt überzeugen kann 
Euer Kleiner ist soooo süß!!!!! 
Nochmal, wow........ 

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Danke!

[♥ іηѕαηіtу ♥]

Was ein schöner Bericht und ein niedlicher kleiner Mann *schwärm*

[Michele]

Hallo

Muss gestehn mir standen die tränen auch in den Augen, eine wunderschöne Traumgeburt hattest du.

[Stephanie]

Wow , ein unglaublich schöner Bericht, ich bin beeindruckt....

Wünsche euch Vieren alles Gute.....

[sonne22]

wow ein schöner bericht mir stehen die tränen in den augen. ich selbst hatte auch ne wunderschöne geburt und ich würd die "schmerzen" immer wieder in kauf nehmen.
wünsch euch alles gut mit dem kleinen süßen mann

[strandmuschel]

mein herzlichen glückwunsch! wir wünschen uns auch eine hausgeburt und ich freu mich schon sehr darauf vorallem, das wir eine tolle hebamme gefunden haben, die uns begleiten wird.
ich hoffe bei uns wird es genauso entspannt aber ich denke schon, denn schleißlich will ich mein baby zur weltbringen und nicht wie in manchen kh das frfau immer gesagt bekommt was zu tun ist.

[Steffie]

Herzlichen Glückwunsch zum kleinen Mann. Ein super Bericht, ganz, ganz toll! 
Den Namen Lucien finde ich 

[Nana]

Wow das ist ein wunderschöner bericht! Herzlichen Glückwunsch 

[marlen]

Das ist ein wundervoller Berciht und ich hatte Pippi in den Augen.... der Satz: und er begrüßte die Welt mit einem lauten Schreien. Schön. Ich wünschte ich hätte sowas auch erleben dürfen.

[betty89]

wooooowwwww, das ist echt wunderwunderschön!!!

[KleineMama]

Wow das für ein wundervolle Bericht...das stehen mir glatt die Tränchen im Auge!!

Herzlichen Glückwunsch!!!!

[Würmchen&Erik]

Nochmal Herzlichen Glückwunsch das war echt spannend und sooo schön zu lesen..