Nele - NotKS nach Einleitung.....

Begonnen von samti, 07. September 2009, 08:59:37

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

samti

Am 17.08. wurde aufgrund immer schlechter werdender Werte und wegen Verdacht auf Gestose nun doch beschlossen, dass ich am 18.8. zur Einleitung in der Klinik erscheinen sollte (ET wäre der 23.08.09 gewesen).
Am 18.8. bin ich also früh um 9 im Kreißsaal erschienen. Die Oberärztin untersuchte und stellte fest, dass der MuMu zwar weich aber sehr weit hinten sei. Da langsam eingeleitet werden sollte, weil mein Großer per Notsectio kam und die Gefahr einer Uterusruptur bestand, wurden mir 2 Optionen angeboten: Ich hatte die Wahl zwischen einem sog. Wehencocktail und einem Gel für den MuMu. Da ich dann doch auch ungeduldig wurde und meinen Großen nicht länger als unbedingt nötig allein  lassen wollte, entschied ich mich für das Gel. Das wurde mir gegen 9:30 gelegt. Ab da hatte ich unregelmäßige minimale Wehen, die gut auszuhalten waren. Alle 2 Stunden musste ich in den Kreißsaal zur CTG-Kontrolle. Den Rest der Zeit verbrachte ich auf Station.
Gegen 15 Uhr war der Befund niederschmetternd: das Gel hatte noch nichts bewirkt. Deswegen wurde mir eine weitere Ladung Gel gelegt.
Nach etwa einer Stunde ging es dann los: heftige Wehen im Abstand von 2 Minuten. Ich habe also brav veratmet, was ich zu dem Zeitpunkt glücklicherweise noch geräuschlos konnte. Wieder hieß es: alle 2 Stunden zur Kontrolle in den Kreißsaal.
Wieder waren die CTGs in Ordnung und am MuMu hatte sich nichts getan. Die Schmerzen wurden heftiger und fühlten sich trotzdem ,,falsch" an. Es zog nur ganz unten im Unterleib. Von den Hebis wurde mir erklärt, das seien die ,,klassischen Priming-Wehen". Also hielt ich weiter durch. Gegen 22 Uhr bat ich dann um eine Akupunktur gegen die Schmerzen. Die Hebi auf Station schickte mich wieder in den Kreißsaal. Dort bekam ich dann 2 Buscopan-Zäpfchen und eine L.m.a.A.-Spritze, die mich ,,besoffen" machte. Bin dann ins Bett und konnte tatsächlich 45 Minuten dösen. Dann kamen die Wehen wieder durch und wurden heftiger. Bis gegen 2 Habe ich mich damit rumgequält. Die Hebi auf Station schickte mich dann wieder in den Kreißsaal, um klären zu lassen, ob es dem Baby noch gut geht. Das CTG schrieb rasante Wehen mit ca. 1 Minute Pause. Inzwischen musste ich geräuschvoll stöhnend veratmen. MuMu war gerade mal fingerdurchlässig. Im Kreißsaal wollte man mich nicht gehen lassen. Also schickte man mich in die warme Wanne zur Entspannung. Das brachte leider garnichts. Ich stand vor Schmerzen schon völlig neben mir. Also aus der Wanne raus und gegen 4 Uhr die Hebi nach einer weiteren L.m.a.A.-Spritze angefleht. 4:30 Uhr habe ich selbige auch bekommen. Ich wurde wieder auf Station geschickt. Dort legte ich mich gegen 5 ins Bett und keine Minute später passierte es: ein komisches Knacken im Bauch, ein Zucken von Nele, irgendwas lief aus mir raus und ich hatte höllische Schmerzen. Ich konnte mich nichtmal mehr auf die andere Seite drehen geschweige denn aufstehen. Meine Zimmernachbarin lief sofort raus, um die Hebi zu holen. Der sagte ich nur: ,,Irgendwas läuft aus mir raus, bitte schauen Sie nach, ob es Blut ist, es tut so weh". Dadurch war die Hebi sofort alarmiert. Es war kein Blut, sondern nur Fruchtwasser. Dennoch wurde ich sofort ans CTG geklemmt. Und dann ging alles ganz schnell: das CTG wurde ausgestöpselt, ich wurde mitsamt Bett in den Kreißsaal gebracht, die Kabel vom CTG hingen noch an mir dran. Ran ans nächste CTG. Gleichzeitig haben 4 Mann an mir gearbeitet. Ich wurde für einen KS fertig gemacht. Die Schmerzen waren so heftig, dass ich um eine schnelle Vollnarkose bettelte. Thrombosestrümpfe an, Katheter rein, Zugang gelegt. Dann Wehenhemmer. Und ab gings in den OP. Dort mit letzter Kraft auf den OP-Tisch umgestiegen, Arme und Beine wurden festgeschnallt und ich bekam eine Maske aufs Gesicht....Und dann war ich endlich ,,weg".

Ich wurde wach und als erstes erklärte mir eine sichtlich erleichterte Chefärztin, dass wir beide wahnsinniges Glück hatten, dass alles so schnell ging. Unter den Wehen war meine GM an der alten KS-Narbe gerissen. Gleichzeitig hatte Nele einen echten Nabelschnurknoten. Es war wohl Sekundensache.
Nele war sofort Topfit (Apgar 10/10)...zum Glück.
Und endlich bekam ich mein Baby nackt auf die Brust gelegt. Ich durfte sie auch sofort anlegen.
Nele kam am 19.08.2009 um 5:30 Uhr auf die Welt.
3880 g
54 cm
KU 36 cm

Ich bin froh und dankbar, dass alles gut ausgegangen ist und hadere dieses Mal nicht (wie damals bei Nils) mit dem KS. Ich kann ihn annehmen, denn er hat uns beiden das Leben gerettet.
Nele hat ihren Weg auf diese Welt hart erkämpft und ich bin sicher, dass sie weiterhin so stark sein wird, wie in diesen kritischen Minuten.

Lg
samti



Pinky

Schön mal zu lesen, dass eine richtige Entscheidung getroffen wurde und ich kann mir kurz vorstellen, dass ein KS aus solchen Gründen (lebenswichtigen) kein Trauma bei der Mutter hinterlässt!

•·.·´Easy6`·.·•

Ach du meine Güte :o schön das alles so gut ausgegangen íst  :-*





samti




Bettdeckendieb

O wei, das klingt ja nach "gerade noch mal gut gegangen". Schön zu hören, dass es euch beiden gut geht! :)


minimuck

 :-\ :o :) :D   wuuuaaah... samti... ich hab gänsehaut!
bin soooooooooooooooooo froh, dass wir euch "behalten" durften...
:-*  :-*  und s-hug
minimuck

Dodo1812

Ich hab auch ne Gänsehaut...
Toll, das alles gut gegangen ist! Deiner Familie wünsch ich alles Gute...





Nadine

Wow das war ja richtig aufregend. Schön das alles gut ausgegangen ist!
Herzlichen Glückwunsch zur kleinen Maus!
Nadine