Hey, was du schreibst ist schon ernst zu nehmen. Postpartale Depressionen sind nicht ohne und können für Kind und Mutter gefährlich werden. In der Schwangerschaft ist das nicht unbedingt anders. Als erstes muss man mal sagen, dass deine Gedanken ja nicht von dir gewollt sind. Du bist ja kein böser oder schlechter Mensch so etwas zu denken. Eine Sache ist ganz wichtig: Nicht die Gedanken zählen, sondern wie wir sie bewerten! Ich geb mal ein Beispiel: "Eine Mutter hat große Angst, sie könnte ihrem Kind etwas antun. Die Gedanken kommen immer wieder und drängen sich gegen ihren Willen auf. Sie möchte ihrem Kind nichts antun, tortzdem kommt der Gedanke wieder." Was passiert? Sie versucht die Gedanken zu verdrängen, bewertet sie als böse und sieht sich als schlechte Mutter. So darf man nicht denken, das ist nicht richtig. Jetzt gibt es allerdings einen Haken an der Sache: Gedankenunterdrückung funktioniert nicht. Im Gegenteil, wenn wir versuchen Gedanken zu unterdrücken, dann kommen sie häufiger wieder. Das ist wie ein Ball, den man versucht unter Wasser zu drücken. Der Druck wird immer größer und der Ball springt wieder nach oben zur Wasseroberfläche. So ist das auch mit den Gedanken. Was kann man nun tun? Als erstes ist es wichtig, die Bewertungsprozesse zu verändern. Also das, was man über seine Gedanken denkt. Das sind Dinge wie "so darf ich nicht denken. Wenn ich das denke, bin ich eine schlechte Mutter oder ein schlechter Mensch. Wenn ich so denke, hab ich das Kind nicht verdient, oder das Kind verdient eine bessere Mutter etc." D.h. wenn Gedanken wie "Warum habe ich mir das angetan?" oder "ich will nicht mehr" oder was auch immer denkt geht es darum, dass nicht auch noch negativ zu bewerten. Das ist gar nicht so leicht. Aber es nimmt den Druck raus. Vielleicht hilft es auch etwas, wenn du versucht dich gut um dich selber zu kümmern. Wenn du das Gefühl hast, viel von dir zu geben und viel in Kauf zu nehmen, dann versuch es auf einer anderen Ebene zumindest ein wenig auszugleichen. Gönne dir Dinge dafür, kaufe dir was schönes oder was auch immer dir gut tut. Umso mehr du denkst, dass du nicht mehr kannst/möchtest ist dies ein Zeichen, dass du viel gibst und viel opferst für das Kind. D.h. du musst umso mehr für dich machen. Nicht für die Gedanken bestrafen, sondern als Warnhinweis dafür nehmen, dass du dir was Gutes tun musst.
Such dir eine andere Therapeutin, es gibt da durchaus hilfreichere und verständnisvollere. Diese Dinge die ich oben geschrieben habe, muss man einüben. Das geht meist nur mit Unterstützung. Vor allem weil es ja auch zunächst widersinnig erscheint, sich für "böse" Gedanken zu belohnen. Aber es durchbricht den Teufelskreislauf.