Isabella: Geburtserlebnis trotz allem schön, Nachgeburt mit Komplikationen

Begonnen von Napolitana, 09. Juni 2013, 11:42:57

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Napolitana

Na dann will ich Euch mal unsere Geschichte erzählen.

Es war Freitag der 31.5. (38+6), abends um 21:30 Uhr. Mein Bär (Ehemann  ;)) und ich lagen zusammen auf dem Sofa und er hat mir gerade was vorgelesen, als ich ein "peng" in meinem Oberbauch spürte und mir sofort klar war, dass das die Fruchtblase gewesen sein muss. Aber ich habe ihn erst schnell den Absatz zu Ende lesen lassen, dann lief es aber auch schon aus mir raus und ich sagte ganz ruhig aber bestimmt: "Bär, geh mal bitte SCHNELL ins Bad und hole ein paar Handtücher, ja?" Ich glaube er war ziemlich irritiert  ;D
Als ich die Handtücher zwischen die Beine geklemmt hatte, bin ich erstmal zur Toilette und hab die nassen Sachen ausgezogen und dann im Kreißsaal angerufen, ob ich schon kommen soll, denn ich hätte noch keine Wehen. Die Antwort war, ja, ich solle nicht hetzen, in Ruhe noch alles packen aber dann kommen.
Also haben wir das gemacht. Irgendwie war ich einerseits ganz ruhig und konzentriert und andererseits hab ich gezittert  ::)
Wir sind dann ins Krankenhaus gefahren, dort hat die Hebamme mich erstmal ans CTG, wo eigentlich noch nichts zu sehen war, nur minimalste Wehen, und wir haben es uns im Wehenzimmer (mit Ehebett, Pezziball, Sprossenwand...) eingerichtet.
Die Hebamme hat meinen Bauch getastet und sofort gesagt sie schätzt das Kind auf 3500-3800g, fand ich echt faszinierend, dass sie das von so ein bissl Hände auf den Bauch legen einfach so sagen konnte  :o
Dann musste ich zum Ultraschall. Auch dort meinte der Arzt 3500-3800g. Schon bei der Besprechung dort, wie es weitergeht, fingen leichte Wehen an. Also so wie stärkere Menstrationsschmerzen.

1.6.2013 0:00 Uhr:
Wir sollen schlafen. Geht aber nicht, ich bekomme Wehen alle 7 Minuten schön regelmäßig. Schmerzhaft, aber noch auszuhalten. Bisschen veratmen muss ich schon. Mein Bär schläft ein bisschen neben mir ein, wird aber auch immer wieder wach, weil ich natürlich unruhig bin neben ihm.
Ich habe meinen Ipod in die Ohren gestöpselt und lasse mich von sanfter Pianomusik von Yiruma beruhigen...
2:00 Uhr: Inzwischen kommen die Wehen regelmäßig alle 4 Minuten und veratmen allein hilft nicht mehr, ich töne schon.
Die Hebamme hatte gesagt sie hätte gerne bis 4 Uhr geschlafen (fand ich irgendwie krass, andererseits war es ein Ansporn für mich, erstmal auszuhalten, also war es dann auch wieder gut so. Und ich hätte sie ja auch nicht brauchen können). Sie hatte mir Pflanzliche Beruhigungsmittel hingelegt und Buscopan Zäpfchen. Jeweils eine Mindest-Dosis habe ich genommen, aber keinen Effekt verspürt und ich hatte auch keine Lust auf Medikamente, trotz der inzwischen heftigen Schmerzen bei den Wehen.
4:00 Uhr: Ich bin sowas von totmüde, dass ich im gehen einschlafen könnte. Also lege ich mich immer wieder hin. Aber bei jeder Wehe (alle 3-4 Minuten) springe ich wieder hoch, stelle mich an das Seilartige Tuch, das von der Decke baumelt, gehe leicht in die Knie, hänge mich mit den Armen richtig ans Seil und lasse die Hüften kreisen, während ich lautstark töne. So lässt es sich irgendwie aushalten, aber anders nicht. Im liegen könnte ich die Wehen nicht verkraften, es ist mir ein Rätsel wie andere Frauen das schaffen. Mein Bär ruft die Hebamme. Sie sagt sie hat schon gehört dass die Wehen heftiger werden und hat sowieso nicht mehr geschlafen. Ich bin nämlich noch so mitfühlend und frage unter lautem stöhnen ob ich sie hoffentlich habe schlafen lassen  ;D
Sie untersucht mich. MuMu komplett verstrichen, aber erst 2cm offen  :-X Oh nein, und ich dachte da hätte sich schon mehr getan. Sie baut mich auf, sagt ich mache alles genau richtig, und ich wäre so tapfer. Aber ob ich eine PDA will. Ich sage nein, denn ich habe Angst davor sie nicht zu vertragen (hatte mal eine Lumbalpunktion, auch da wird mit einer Nadel in den Spinalkanal gestochen und da hatte ich anschließend tagelang extremste Kopfschmerzen).
Also mache ich weiter. Laufe auf und ab im Zimmer, bei jeder Wehe hänge ich mich ans Seil. Als meine Beine mich kaum noch tragen wollen vor Erschöpfung, hole ich mir den Pezziball und eine Schaumstoffmatte mit unters Seil und versuche es sitzend und kniend, immer wonach mir gerade ist. Und ich schreie. Tönen kann man das nicht mehr nennen.  ::) Mein Hals ist schon ganz rau...
Irgendwie funktioniert das CTG aber nicht richtig, denn obwohl ich heftigste Wehen habe, zeigt dieses blöde Ding NICHTS an, im Gegenteil geht der Wert teilweise runter wenn ich gerade Wehen habe  ??? Die Hebi sieht's gelassen: "Was interessiert mich das Teil, Sie wissen dass sie Wehen haben und ich sehe es auch so!"
Zwischendurch eine erfreuliche Nachricht: Meine Nachsorge-Hebamme, die nur ganz wenige Tage im Monat im Klinikum arbeitet, hat ausgerechnet ab 7 Uhr die Tagschicht  :D
Als um 8:00 Uhr mein MuMu wieder untersucht wird, heißt es 5 cm. 4 Stunden starke Wehen und nur 3 cm.  :-X Dabei soll es im Stehen und mit Hüftkreisen doch angeblich am besten gehen. Und ich kann bald nimmer....  :-[
Wieder wird mir eine PDA angeboten, wieder lehne ich ab. Ich frage was es für Alternativen gibt. Die Hebi klärt mich auf, dass ich ein Schmerzmittel haben könnte, aber das wirkt nur etwa eine Stunde lang und viel mehr könne ich davon nicht bekommen, und dann wäre ich nach einer Stunde wieder genauso weit wie vorher. Also sie würde wirklich die PDA empfehlen. Ich verneine weiterhin. Ich hab auch keine Lust auf die Kabel und alles, ich will die Geburt natürlich erleben und mich frei bewegen können.

10:00 Uhr: Wieder untersucht mich die Hebi. Ihr Blick spricht Bände. Es hat sich NICHTS getan, immernoch die gleichen 5 cm. Sie erklärt mir ich hätte offensichtlich einen Geburtsstillstand und da sei sie Verpflichtet einzugreifen.
Ich frage was das heißt, sie meint von dem her wie sie mich erlebt seien meine Wehen eigentlich stark genug und ich würde auch nicht verkrampfen, aber der nächste Schritt wäre jetzt ein Wehentropf. Da meine Wehen aber sowieso schon so schlimm sind, würde ich das ohne PDA nicht aushalten. Eine PDA alleine könne auch schon helfen, denn vielleicht bin ich ja doch untenrum verkrampft und deswegen tut sich nichts. So oder so, es läuft irgendwie immer auf die PDA raus. Ich will das nicht...  :'(
Sie sagt eine Stunde könne sie mir noch geben, aber dann müsse was passieren. Ich will in die Badewanne und so lässt sie mir das Wasser ein.
Übrigens ist auch die ganze Zeit der Kopf noch nicht richtig tief im Becken und die Hebi ertastet eine Vorblase, sprich die Fruchtblase ist oben zwar kaputt gegangen, aber unten noch intakt und der Kopf hat die Blase wieder geschlossen, so dass eine prall gefüllte Blase vor dem Kopf ist.
In der Wanne werden die Wehenabstände erstmal weniger, aber dafür umso heftiger. Oder kommt es mir nur so vor, weil ich keine Kraft mehr habe und nun auch noch unter psychischem Druck stehe, weil ich weiß es hilft alles nichts?
Am Ende wird alles gut.
Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende!




Napolitana

Jedenfalls bin ich so weit, dass ich unter den Wehen in der Wanne zu schluchzen anfange. Und brülle "ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr!"  :'(
Mein Bär ist immer an meiner Seite, tut genau das richtige. Strahlt Ruhe aus, hält mich, massiert mir das Kreuzbein. Er geht mir nicht auf die Nerven, wird nicht panisch. Ist einfach da und das gibt mir soooo viel...

11:40 Uhr:
Unter eine Wehe brülle ich "Bitte gebt mir die PDA, ich kann nicht mehr, ich geb auf, bitte jetzt die PDA bitte bitte" und ich heule wie ein Schloßhund  :'( :'( :'(

12:00 Uhr:
Der Narkosearzt kommt, zum Glück hatte ich vorsorglich zu Hause schon den Bogen ausgefüllt, falls eine Narkose nötig wäre, so geht die Risikoaufklärung schnell. Währenddessen werde ich wieder untersucht: Es hat sich immer noch nichts getan. Die PDA hätte jetzt also sowieso kommen müssen. Immerhin ein Trost, ich habe alles gegeben, aber es ging einfach nicht ohne.  :-[
Mein Bär wird aus dem Kreißsaal geschickt. Die letzten Worte die er hört: Der Narkosearzt sagt mir, dass bei 1 von 18.000 Fällen eine Querschnittslähmung passieren kann. Die Worte führen dazu, dass er in der kommenden Pause, die ich endlich habe und ein wenig dösen kann, er keine Ruhe findet, obwohl ich ihn zum schlafen ins Wehenzimmer geschickt habe  :-X
Irgendwann kommt die Hebi und sagt meine Mutter wäre am Telefon. Wir hatten sie in der früh informiert, dass ich im Krankenhaus wäre und meine Mama spürt immer, wenn es mir nicht gut geht und hat sich solche Sorgen gemacht... ich spreche kurz mit ihr.

Ca. 13:30 Uhr: (keine Ahnung mehr wie spät es ist, denn ich habe keine Uhr im Blick und es interessiert mich auch nicht mehr)
Die Wirkung der PDA lässt langsam nach und ich muss wieder tönen. Wieder werde ich untersucht. 7cm, immerhin, es hilft  :D
Nun ist das erste Mal auch eine Assistenzärztin dabei, zusammen entscheiden die beiden Damen, dass es sinnvoll wäre die Vorblase zu öffnen, weil der Kopf immer noch so weit weg wäre und die Vorblase vielleicht alles blockiert. Gesagt getan, mit einem riesigen "Flatsch" liege ich in gefühlt 1 Liter Wasser. So viel ist es aber gar nicht.
Sofort werden die Wehen heftiger. Die Hebi drückt auf den Knopf um die PDA nochmal nachzudosieren, ich bin so mit mir selbst beschäftigt, dass ich auf die Idee gar nicht komme. Die Hebi drückt mit den Fingern den MuMu auf, der nachgibt. Angehem ist zwar was anderes, aber im Vergleich zu den Wehen ist das echt das kleinste Übel.
Ich will mich hinknien. Man richtet das Rückenteil des Kreißbettes auf, damit ich mich am Kopfende der Matratze festhalten kann. Diese blöden Kabel überall! Infusion, Blutsauerstoffkontrolle, Blutdruckmessgerät, PDA Schlauch....  >:( Genau deswegen wollte ich die PDA auch nicht!!!
Mein Bär ist am Kopfende und total lieb für mich da.

Irgendwann sagt mir die Hebi, dass jetzt mal was passieren muss. Nach vollständiger Öffnung des MuMu sollte das Kind eigentlich in spätestens 2 Stunden da sein, sonst sei es ein Indiz dafür, dass etwas blockiert und dann müsse ich einen Kaiserschnitt bekommen. Eine Stunde sei schon um und ich hätte noch eine Stunde Zeit.
Die ganze Zeit hätte ich schon pressen dürfen, wenn ich den Drang gehabt hätte, aber den hatte ich einfach nicht.
Aber das will ich jetzt nicht auch noch. Keinen KS! Nein nein und nochmals nein!!!
Also presse ich einfach, auch ohne Pressdrang, und ich spüre wie der Kopf tiefer rutscht, kaum ist das passiert, habe ich einen echten Pressdrang und presse und presse. Ich spüre wie der Kopf tiefer sinkt, aua, tut das weh... Wirkt die PDA überhaupt noch?! Das schlimmste ist: Jedesmal wenn die Wehe vorbei ist und ich aufhöre zu pressen, spüre ich wie der Kopf wieder hoch rutscht.  :-\
Am Ende wird alles gut.
Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende!




Napolitana

Sorry Kind schreit, schreibe nachher weiter  ;)
Am Ende wird alles gut.
Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende!




Knuffi23

Immer wenn's spannend wird kommt eine Werbung   :o

;D

Ich bin gespannt wie es weiter geht.warte schon seit Tagen auf deinen Bericht  :)


PCO Syndrom, SD Unterfunktion, Blutgerinnungsstörung + Männes OAT III Syndrom = Novemberkrümel!!! Wahnsinn!!!!

03.03.13 Herzchen schlägt!!!
01.06.13 Wir bekommen einen Sohnemann! :)
07.11.13 (40 + 4) Oliver kommt mit 3535 Gramm, 51 cm und 34 cm KU per KS zur Welt!

Juni 2014 - jetzt boxen Oliver und ich uns alleine durch!

Sumsi21

Ich bin auch schon ganz gespannt wie es weiter geht.

Aber eins muss ich dir sagen liebe Napo, ich finde es toll das du es so lange ohne PDA ausgehalten hast und es ist keine Schwäche die du da gezeigt hast. :-*


Napolitana

Also weiter im Text:

Das sage ich also auch der Hebi, dass der Kopf immer wieder hochrutscht. Sie sagt das ist normal und ok, und jede Wehe bringt uns weiter. Mit dem Daumen versucht sie meinen Damm nach hinten zu dehnen, aber das tut so weh, dass es mich vom Pressen abhält und das sage ich ihr auch, also lässt sie die Finger von mir, tastet nur mal nach dem Köpfchen, spornt mich an.
Als der Kopf dabei ist zu gebären habe ich Schmerzen, die schlimmer sind als ich es mir je hätte vorstellen können und ich kreische so laut, dass mir meine eigenen Ohren dabei klingeln. Ich bin selbst überrascht davon, was ich für ein Organ habe  ;D
Dabei brülle ich irgendwas von "Oh Gott tut das weh, das halte ich nicht aus", aber es hilft ja nix. Ich weiß, dass ich in den Schmerz hineinpressen muss, weil es nur dann ein Ende geben wird. Dann ist die Wehe vorbei und der Kopf ist da.
In der Wehenpause spüre ich wie Isabella sich dreht (was sie ja muss, damit die Schultern Platz haben). Es ist ein total eigenartiges Gefühl und das sage ich den Anwesenden auch, irgendwer kichert über die Aussage.
Mein Bär hat mir während der Kopf geboren wurde seine Hände zum drücken angeboten, aber vor lauter Liebe zu ihm habe ich unter Presswehen noch gesagt "nein, ich will Dir nicht weh tun" und habe meine Hände ins Kopfende der Matratze gekrallt und auch reingebissen.  ::)
Nach kurzer Zeit kommt die nächste Wehe und da flutscht sie aus mir heraus. Schon eine Sekunde später sind alle Schmerzen vergessen, sie ist da! Endlich, ich hab's geschafft!  :D
Da ich ja nach wie vor auf dem Kreißbett knie, liegt sie hinter mir und wegen der blöden Kabel und Schläuche an mir dran kann ich mich nicht einfach so umdrehen, ich verrenke mir fast den Hals um sie zu sehen. Da liegt sie. Stumm, Augen offen, voller Käseschmiere und von Kopf bis Fuß lila angelaufen. Und diese Haare!! So viele dunkle Haare!! Ich bin glücklich.  :D :D :D
Man fragt nochmal ob wir wirklich nicht die Nabelschnur durchschneiden wollen, aber wir lehnen ab, hatten das vorher schon gesagt, dass wir das nicht machen wollen.
Übrigens, ich war vorher auch sicher, dass ich nicht nach dem Kopf tasten will. Aber als wir während der Presswehen mal kurz alleine waren im Zimmer, mein Bär und ich (was ich gar nicht schlimm fand), habe ich doch tasten wollen, aber da war der Kopf ja noch drin und ich war mir nicht so sicher was ich da taste. Mein Bär sagte dann: "Ich dachte Du willst das nicht?" und ich nur "jetzt will ich es aber!". Als dann die Hebi wieder da war und der Kopf tatsächlich langsam raus kam und ich gefragt wurde ob ich tasten will, hatte ich keine "Zeit"  ::) Musste mich ja in der Matratze festkrallen, da hatte ich keine Hand frei  ;D
Aber ich schweife ab....

Da ist sie also, die kleine Isabella. So klein ist sie ja gar nicht.
Endlich hilft man mir mich umzudrehen, die Nabelschnur wird durchtrennt, die kleine eingepackt in ein Handtuch und mir auf den Bauch gelegt. Ich bin fasziniert. Was dann in welcher Reihenfolge passiert ist weiß ich gar nicht so genau. Ich habe zum Bär gesagt er soll meine Eltern anrufen, aber er meinte er will warten, bis sie gewogen und gemessen ist. Nur um das Kind kümmert sich noch keiner, die sind noch mit mir beschäftigt. Ich weiß nicht ob ich erst genäht wurde oder erst die Nachgeburt war  ??? ist ja auch egal. Ich glaube ich wurde erst genäht. Das hat sehr lange gedauert, ich glaube sogar über eine halbe Stunde oder sogar 45 Minuten. Irgendwann hab ich zur Ärztin gesagt wie viel Stiche sie da eigentlich näht und sie sagte "keine Ahnung, sehr viele, Sie bluten sehr stark und ich muss das gut zunähen. Sie sind innerlich und mehrfach äußerlich gerissen und ein paar Schürfwunden haben Sie auch, aber die muss ich nicht nähen"  :o Ich erfahre, dass Isabella die Hand im Gesicht hatte als sie auf die Welt kam. Als ob so ein Kopf alleine nicht schon groß genug wäre s-motz

Jedenfalls die Nachgeburt: Die Hebi nimmt die Nabelschnur in die Hand, zupft nur ein wenig dran, und plötzlich hat sie die lose Nabelschnur in der Hand.  s-hilfe
Sie wird ein wenig nervös, beteuert, dass ihr das noch nie passiert ist, und hilfe, was machen wir denn jetzt? Die Assistenzärztin sagt nur ihr wäre das auch schon ein mal passiert und wir sollten lieber den Oberarzt rufen. Mir egal was da unten passiert. Ich habe Isabella auf dem Bauch und bin fasziniert.  :)
Der Oberarzt kommt, sagt er müsse versuchen die Plazenta mit der Hand rauszuholen, aber das hört sich schlimmer als es ist, die Geburt war viel schlimmer.
Man führt mir also das größte Spekulum ein das sie haben und holt die Plazenta raus. Ihhhh denke ich, sieht ja eklig aus, und so groß  :o hab ich mir das gar nicht vorgestellt...

Kind schreit wieder, sorry...
Am Ende wird alles gut.
Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende!




Knuffi23

Oh napo, dein Geburtstbericht ist so toll  :'( Ich schwanke zwischen lachen und weinen...
ich lese das so gerne, wie du schreibst  :-*


ich bin so gespannt auf den nächsten Teil......  :)


PCO Syndrom, SD Unterfunktion, Blutgerinnungsstörung + Männes OAT III Syndrom = Novemberkrümel!!! Wahnsinn!!!!

03.03.13 Herzchen schlägt!!!
01.06.13 Wir bekommen einen Sohnemann! :)
07.11.13 (40 + 4) Oliver kommt mit 3535 Gramm, 51 cm und 34 cm KU per KS zur Welt!

Juni 2014 - jetzt boxen Oliver und ich uns alleine durch!

Sammylein

Ach manno, Isabella, schlaf mal brav für ne Zeit, wir sind alle gespannt, wie´s weitergeht.
Napo, du bist ne tolle, starke Frau. Ich liebe diesen Bericht auch  :D :D.


Napolitana

Danke für die Blumen  :)
Isabella war brav, aber es ist Besuch gekommen und erst wieder gegangen, als die nächste Raubtierfütterung anstand und die kleine schon lauthals gebrüllt hat  ::) Deswegen hat das jetzt so lange gedauert.

So. Wo war ich?
Ach ja, inzwischen ist mir eingefallen, dass das mit dem Nähen natürlich nach der ganzen Nachgeburtsgeschichte passiert sein muss, denn während ich genäht wurde, wurde die kleine dann auch endlich gewogen und vermessen. Wie bring ich das jetzt nachträglich in eine logische Reihenfolge?
Also stellt Euch einfach vor das mit dem Nähen ist danach passiert, wir sind also bei der Plazenta und ich finde die ganz schön eklig.
Jedenfalls stehen die da zu dritt: Die Hebi, die Assistenzärztin und der Oberarzt, zu dritt puzzlen sie an dem ekligen Teil herum. Wie gehört das zusammen? Das vielleicht so? Fehlt da jetzt ein Stück oder ist die vollständig. Die rätseln und rätseln und irgendwie amüsiert mich das sogar.
Sie kommen zu dem Schluss, dass sie sich einfach nicht sicher sind, aber mir jetzt keine Ausschabung antun wollen, so auf Verdacht. Also lassen wir es so wie es ist, ich werde genäht und währenddessen wird die Maus vermessen:
50cm (aber alle sagen die schaut so groß aus  ???), 3805 g, KU 34,5 cm (+der Hand im Gesicht  s-banghead s-banghead), festgestellte Uhrzeit war übrigens 14:53 Uhr.
Papabär bekommt sein Baby in die Arme gelegt während ich weitergenäht werde, und weitergenäht... irgendwann lässt die örtliche Betäubung nach, ich zucke zusammen "aua!"
Kein Wunder wenn man über ne halbe Stunde näht, dass dann mal die Betäubung nachlässt. Die Assistenzärztin bietet sofort an nochmal zu betäuben, aber als ich höre dass sie jetzt nur noch 3 Stiche braucht sage ich ihr sie soll einfach fertig nähen, das passt schon so.   8)
Dann wird ein Krankenbett neben das Kreisbett geschoben, als ich mich in Position bringe um mich rüberzuhieven macht es "Flatsch" und ich bin wieder klatschnass zwischen den Beinen. Ich denke mir gar nix dabei. Vielleicht noch Fruchtwasser? Hebi und Assistenzärztin schauen ein bissl kritisch, und ich stelle fest, an meinem Kreißbett schaut es aus wie beim Metzger...  :-X
Egal, wird schon passen, denk ich mir und bin absolut gelassen. Wen interessiert's, ich bin Mama!!!  :D Ich hab's geschafft! Wahnsinn!!! Und Isabella in den Armen ihres Papas zu sehen ist soooooooo schööööööön!!!  s-klatschen

Mit dem Krankenbett werde ich nebenan ins Wehenzimmer zurück geschoben, damit wir erstmal ein wenig kuscheln können. Durch die ganze Plazentageschichte und die Näherei haben wir das erste Anlegen sowieso schon verpasst.  :(
Es dauert aber gar nicht so lange, da geht ihr Mund auf und sie fängt an zu suchen. Mein Bär holt die Hebi, und als ich mich ein wenig anders hinlege um die kleine anlegen zu können macht es wieder "Flatsch" und wieder ist alles nass untenrum. Das sage ich der Hebi auch gleich. Sie schaut nach, sieht nicht so entzückt aus und meint sie holt mal lieber die Ärztin dazu...
Die drücken dann immer wieder auf meinem Bauch herum und immer wieder kommt es schwallartig aus mir raus. Das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber das hat sich für mich immer nach Wasser angefühlt, ich hab das gar nicht kapiert, dass das Blut war.  :-[
Und es hat mich auch einfach nicht interessiert, ich hatte da mein Baby neben mir liegen, und sie hat an meiner Brust genuckelt als ob sie noch nie was anderes gemacht hätte. Ganz die Mama, total verfressen  ;D

Nach einiger Zeit werde ich von der Stationsschwester abgeholt und in mein Zimmer gebracht. Auch dort bei jeder Bewegung wieder "flatsch".
Ich muss aufs Klo. Hm. Wie mach ich das? Die Schwester kommt, ich sage dass ich auf die Toilette muss und ob ich aufstehen darf. Sie sagt nein, auf keinen Fall, denn ich hätte zu viel Blut verloren  ??? Komisch, mir geht's doch super, merk ich nix davon... Naja... wenn die meinen...
Also bekomme ich einen Einmalkatheter.

Ständig kommen Schwestern und wechseln meine 3 Binden und die Unterlagen wieder aus, da erst sehe ich, dass das wirklich alles sehr blutig ist. Nicht so wie wenn man sich in den Finger schneidet, schon irgendwie ziemlich wässrig, aber eben rot  :-X
Als ich das nächte Mal zur Toilette muss, darf ich wieder nicht, wieder ein Einmalkatheter. In der Nacht dann mit dem Topf, urrgh... aber ich darf einfach nicht aufstehen.

Am nächsten Tag dann (Sonntag) der erste Gang zur Toilette, zusammen mit einer Schwester, die mich stützt - ja, ich brauche das... komisch... mir ist so schwummerig... was ist nur los mit mir? Sie zeigt mir wie ich die Wunde pflegen muss und dann alles wieder desinfizieren. Irgendwie kann ich mich schon 10 Minuten nicht mehr richtig erinnern, ich bin so schwach...
Da wir ein Familienzimmer haben, kümmert sich mein Bär die meiste Zeit um die Kleine und wickelt sie und ich kann immer nur zusehen. Kann mich im Bett nicht mal aufrichten und wenn, dann immer wieder "Flatsch" zwischen meinen Beinen.
Immer wieder wenn die Schwestern das sehen, schauen sie unglücklich, immer wieder wird ein Arzt dazugeholt, bis mir schließlich gesagt wird, dass ich morgen (Montag) noch eine Ausschabung bekommen muss.  :'( :'( :'(
Den Rest des Tages habe ich Gott sei Dank viel Besuch. Meine Eltern, Bruder mit Freundin, Schwiegereltern, Bär's Schwester mit Kindern.
Jeder will die Kleine mal halten, Fotos werden gemacht und alle sind glücklich... aber wenn sie mich anschauen, sehen sie sehr besorgt aus. Meine Mutter nennt es beim Namen, wie immer: "Du siehst be*schissen aus"  :-[

Ich bin so froh, dass mein Bär die ganze Zeit da ist und auch in der Nacht. Unbezahlbar...

Dann am nächsten morgen werde ich in den OP gebracht. Man sagt mir die Ausschabung würde nur 5 Minuten dauern, ich wäre gleich die erste Patientin heute morgen im OP und ich würde ganz schnell wieder bei Isabella sein.
Ich habe keine Angst. Ist mir alles egal, die sollen einfach schnell machen, dass ich schnell wieder bei Isabella bin. Nach wie vor, bei jeder Bewegung kommt wieder ein Schwall aus mir raus, und so saue ich schon den Vorraum vom OP total mit Blut voll  :-[ Peinlich...



Am Ende wird alles gut.
Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende!




Napolitana

Ich wache auf im Aufwachraum. Ganz schön viel Betrieb hier. Wie kommen die ganzen Patienten hier her? Ich war doch die erste? Wie lange war ich weg? Isabella hat bestimmt Hunger, ich muss zu meinem KIND!  :'(
Eine Schwester läuft vorbei, ich spreche sie an, frage wie spät es ist: "halb 10"
Meine OP war um halb 9. Wieso war ich so lange weg? Der Bär ist bestimmt schon ganz verzweifelt weil Isabella so schreit, weil sie Hunger hat. Ich will sofort zu den beiden. Was ist hier eigentlich los?
Ich fange an zu weinen  :'( Ich kann es einfach nicht halten, ich weine und weine. Zur nächsten vorbeilaufenden Schwester sage ich, sie soll mir bitte ein Tempo bringen, das tut sie.
Dann kommt die Narkoseschwester, die schon bei der Geburt bei der PDA dabei war, sie will mir "nochmal" Blut abnehmen. Ich weiß nix von nochmal, wann haben die das denn schon mal gemacht? Ich bin verwirrt, mein Kopf fühlt sich so matschig an. "Wieso nochmal? Stimmt was nicht?" Bringe ich über die Lippen. Sie antwortet "Sie haben sehr viel Blut verloren, wir müssen den Hb Wert messen. Wären Sie mit einer Bluttransfusion einverstanden?"
Bluttransfusion?  ??? :o "Ich weiß nicht, keine Ahnung. Wenn es nötig ist?". Und weg ist sie wieder.
Ich liege da, denke nur an mein Kind, und heule die ganze Zeit  :'( :'( :'(
(jetzt muss ich sogar beim Schreiben heulen)
Wieso redet keiner mit mir, was ist eigentlich passiert?

Dann kommen 2 Schwestern an mein Fußende mit einer Akte und reden über mich. Ich höre wie die eine zur anderen sagt: "Direkt nach der OP war der Hb bei 5,1 aber jetzt wieder 6,7"
Mehr bekomme ich nicht mit. Aber eins kapiere ich: Das ist verdammt wenig. Mein letzter mir bekannter Hb Wert paar Tage vor der Geburt war 13,9!
Aber um mich mache ich mir keine Sorgen. Ich muss zu Isabella, wieso bringt mich denn keiner hoch?! Ich sage der nächsten Schwester, dass ich dringend mal müsse, aber aufstehen ist nicht erlaubt, ich bekomme einen Topf. Mal wieder. Ist das peinlich. Schrecklich. Ich fühle mich so ausgeliefert.  :'( :'( :'(
Ich nerve weiter "ich muss zu meinem Kind, die kleine hat Hunger!" niemand nimmt mich ernst. Ich bekomme zu hören "Machen Sie sich keine Sorgen, die wird auf Station gut versorgt!"
Mit meiner Matschbirne denke ich scheinbar, ich bin der einzige Mensch auf der Welt, der sie ernähren kann. Wahrscheinlich kommt der Hormoncoktail noch dazu. Nichts kann mich beruhigen, und ich schäme mich so dafür, dass ich mich so anstelle. Endlich werde ich von meinen zuständigen Schwestern geholt und auf die Station gebracht. Und was sehe ich da? Mein Bär hat die Kleine im Arm und sie schläft friedlich. Mit Finger in den Mund stecken hat er sie so lange beruhigen können, bis sie wieder eingeschlafen ist. Ich bin so glücklich. Ich hab den besten Ehemann der Welt.  :D :D :D

Die nächsten Tage war ich weiterhin sehr schwach und konnte kaum alleine aufstehen. Ich wurde wieder untersucht und endlich wurde mal mit mir geredet.

Die Ärztin sagt mir, sie hätte mir alles im Aufwachraum schon erzählt und ich hätte so klar gewirkt, aber ich kann mich absolut nicht dran erinnern.  ??? ??? ???
Meine Plazenta war mit der Gebärmutter verwachsen. Deswegen war die OP so schwierig, denn zum einen will man die Gebärmutter nicht verletzten, zum anderen muss man die ganzen Plazentareste entfernen.
Daher hat die Ausschabung statt geplanter 5 Minuten ganze 30 Minuten gedauert, deswegen habe ich nochmal mehr Blut verloren als die letzten Tage sowieso schon.  :-[
In 2 Wochen werde ich nochmal zum Ultraschall müssen, denn die aktuellen Ultraschallbilder sehen nicht so gut aus. Vielleicht muss ich nochmal unters Messer.

Durch den hohen Blutverlust habe ich auch fast keine Milch gebildet und wir mussten dann zufüttern. Noch versuche ich es tapfer mit dem Stillen. Tue alles was die Hebi sagt, was den Milchfluss anregen könnte. Aber bei einem sind sich alle Ärzte, Schwestern und Hebammen einig: Mein Körper ist so damit beschäftigt das Blut nachzubilden, dass es eigentlich verwunderlich ist, dass ich überhaupt noch Milch produziere.  :'(
Zum Glück ist Isabella echt unkompliziert. Sie nimmt die Flasche und beim nächsten Mal saugt sie trotzdem wieder gut an der Brust. Sie trinkt das Milchpulver, aber nur wenn sie wirklich Hunger hat, Muttermilch ist ihr lieber.  ;)

Ich bekomme ständig weitere Infusionen. Zum einen einfach Flüssigkeit, zum anderen Oxytozin um die Rückbildung und somit auch die Nachwehen anzuregen.
Ich frage ob ich nicht Eisen bekommen soll, aber die Schwester sagt mir, dass ich erst Tabletten bekommen kann wenn ich Stuhlgang hatte, weil das sonst stopfend wirkt. Naja, die werden schon wissen was sie tun.
Ich bin so schwach, dass ich kaum meinen Oberkörper leicht aufrichten kann und ich kann die kleine nur im liegen stillen, also wenn sie neben mir liegt. Irgendwie fehlt der Körperkontakt. Ich kann sie nicht hochheben, nicht wickeln, gar nichts.  :'(

Für diese Nacht sage ich dem Bär er soll zu Hause schlafen, erstens ist es dann doch teuer mit dem Familienzimmer auf Dauer, zweitens sieht er auch schon furchtbar blass aus und braucht auch mal Schlaf. Er willigt ein, spürt selber dass er es braucht, aber als er geht weint er ein bisschen.  :'(

Die Nacht ohne ihn ist der Horror, aber ich mag ihn nicht anrufen, auch er braucht mal Schlaf. Statt die Schwestern um Hilfe zu klingeln, versuche ich 3 Stunden lang vergeblich die kleine zu stillen, ich habe wohl einfach nicht genug Milch. Ich lege sie rechts an, dann wieder links. Sie auf die andere Seite zu bringen ist jedesmal ein Kraftakt, irgendwann um 2 Uhr nachts bin ich am Ende und klingele nach der Schwester. Ich habe fast einen Zusammenbruch, weine wie ein kleines Kind. Ich bin eine Versagerin.  :'( :'( :'( Ich schaffe es nicht mein Kind zu beruhigen.  :'( :'( :'( Die Schwester kommt, nimmt sie hoch und schon ist Ruhe. Das macht mich noch mehr fertig  :'( :'( :'(
Sie nimmt die Kleine mit und sagt ich soll schlafen. Aber ich kann nicht schlafen. Ich schluchze und schluchze die ganze Nacht lang, bis ich am nächsten Tag mehr denn je am Ende bin.
Als ich zur Toilette wanke und mich im Spiegel sehe, erkenne ich die Frau darin nicht. Noch nie waren meine Augen so geschwollen, und meine Lippen?! Ich sehe aus wie nach einer Silikon-Behandlung, wie Dolly Buster. Dabei ist mein Gesicht weißer als die Wand. Ich klatsche mir Wasser ins Gesicht. Hilft nicht. Ich bin total neben mir. Ich bin jemand anderes.
Ist das der Babyblues? Ich will am liebsten ein Schlafmittel bekommen und erst wieder aufwachen, wenn der Albtraum vorbei ist.
Am Ende wird alles gut.
Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende!




Napolitana

#10
An diesem Vormittag kommen viele verschiedene Ärtze und Schwestern zu mir. Sie sagen mir, dass es keinen Grund gibt mich zu schämen und dass es bei dem hohen Blutverlust ganz normal ist, dass ich körperlich nicht kann.  :'( :'( :'( Dass die Kleine trotzdem weiß wer ihre Mama ist und die Liebe spürt.
Außerdem werde ich ein wenig geschimpft warum ich nicht viel früher geklingelt habe. Und dass immer viel zu viel Besuch da ist und ich schlafen müsse, viel schlafen.
Außerdem stellt sich raus, dass die was verbummelt haben: ich hätte nach der OP gleich eine Eiseninfusion bekommen sollen, die die Blutbildung unterstützt. Aber irgendwie ist das untergegangen und wird nachgeholt.
Die Infusion läuft aber nicht, meine Venen sind zu schwach. Ich brauche wieder einen neuen Zugang (das ist dann schon der vierte in 3 Tagen!) Ich bin genervt. Wieso funktioniert nicht mal IRGENDWAS?
Die eine Schwester führt mit mir ein ernstes Gespräch: Es darf mich NIEMAND besuchen heute, ich soll auch nicht stillen, sondern abpumpen und die kleine wird dann 24 Stunden von den Schwestern betreut und gefüttert und ich brauche keine Angst haben, dass dadurch irgendwas schlimmes ausgelöst wird. Aber ich muss jetzt zu Kräften kommen, sonst kann ich nicht für die Kleine da sein. Ich lasse mich überzeugen. Nur der Bär ist bei mir und schaut mir den ganzen Tag beim Schlafen zu. Alle 3 Stunden werde ich geweckt um abzupumpen, beim ersten Mal kommen aus beiden Brüsten insgesamt gerade mal 10ml raus.  :-[ Da kann das Kind ja nicht satt werden.
Der Bär zwingt mich zum Essen, Appetit habe ich keinen. Ich fühle mich fremd, ich bin nicht ich. Ich will nur schlafen. Einfach schlafen.  :-X
Am nächsten Tag wache ich auf und bin erstaunt: Es geht mir besser! So schnell, wer hätte das gedacht? Ich schaffe es sogar aufzustehen und die kleine zum ersten Mal selber zu wickeln.  :)
Na also, ich bin doch eine Mama!  :)

Ab dann geht es aufwärts. Ich bekomme nochmal eine Eiseninfusion.
Sobald ich mehr als 10 Meter gehe, werde ich zwar total wackelig, aber im Liegen oder Sitzen geht es. Meine Eltern besuchen mich nur kurz und sogar meine Mama sagt, dass ich schon viel besser aussehen würde. Und die ist immer ehrlich.
s-daumenhoch

Ich bekomme vom Krankenhaus das Angebot so lange zu bleiben bis ich mich sicher fühle, und dass ich jetzt sowieso noch nicht gehen dürfte, weil meine Werte noch zu schlecht seien. Mich zieht es auch gar nicht heim, das würde mich komplett überfordern. Ich fühle mich zwar nicht mehr fast tot, aber von lebendig kann auch noch nicht die Rede sein.

Mittlerweile bin ich seit einem Tag zu Hause. Im Krankenhaus war ich noch 1 Woche nach der Geburt. Dann wollte ich einfach heim und die Ärzte haben auch gesagt, dass sie nichts mehr für mich tun könnten im Moment, denn die Eisenspeicher sind jetzt gefüllt und es dauert aber locker 4 Wochen (!!!) bis ich mich "zumindest nicht mehr so schwach fühle" (!!!) und ganze 3 MONATE wird es dauern, bis mein Blut sich wieder regeneriert hat  :o :o :o

Ich habe wie schon mehrfach erwähnt  ::) den besten Ehebär auf der ganzen Welt. Er unterstützt mich hervorragend und ist einfach großartig darin, die kleine zu beruhigen, zu wickeln und überhaupt. Wenn ich die beiden zusammen sehe geht mir das Herz auf. Zum anderen gibt er mir auch immer wieder das Gefühl, dass ich eine ganz tolle Mama bin und alles gut im Griff habe. Und jetzt habe ich das auch. Die kleine macht es mir aber auch einfach. So ein braves Kind!

Ich weiß, das war jetzt eigentlich VIEL ZU VIEL Text  ;D
Aber ich musste das jetzt auch mal aufschreiben, um es besser verarbeiten zu können.
Trotz des Geburtsstillstandes und der ungeplanten PDA war die Geburt für mich ein schönes Erlebnis. Erst ab der Ausschabung wurde es für mich die Hölle. Ich kann mir jetzt schon gar nicht mehr vorstellen, dass ich vor 3 Tagen noch ganz schlimme Gedanken hatte, so schlimm, dass ich es nicht wage es aufzuschreiben.  :-X :-[
Denn jetzt bin ich echt ausgeglichen und fühle mich sicher mit der Kleinen und bin voller Liebe  :D

Mein Apell an Euch alle: Wenn ihr im Krankenhaus seid und Euch überfordert fühlt, dann ruft die Schwestern. Es ist keine Schande! Das machen ALLE! Erst später als ich aufstehen konnte und zum Schwesternstützpunkt laufen konnte, hab ich gesehen wie viele Kinder da immer geparkt werden!
Ihr braucht nach der Geburt auch mal Zeit für EUCH und RUHE! Nur dann hat man auch wieder die Kraft eine gute Mutter sein zu können!


Danke für's lesen (wenn noch irgendwer Lust gehabt hat diesen Roman überhaupt zu Ende zu lesen!  ;D)

** Das war doch noch nicht das Ende, auf Seite 2 steht wie es dann doch noch mal weiterging mit den Komplikationen...  :-[ **
Am Ende wird alles gut.
Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende!




Napolitana

Am Ende wird alles gut.
Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende!




pirANhJA

#12
Meine liebe Herzensschwester (Blutsschwester)  ;D

... was für ein überwältigendes emotionales Geburtserlebnis ...
Wer da keine Entenpelle an Armen und Beinen bekommt ist ein seelischer Krüppel  :P

... uff ... du hast wirklich einen tollen (Papa)Bär ...
Und mit deinem italienischen Temperament und Kampfgeist hast du die dramatische kritische Situation gemeistert.
UND es ist ein Zeichen von Stärke zu seinen Schwächen zu stehen - und ja, du darfst  :-* :-* :-*

Ich hoffe, dass du es gut verarbeiten kannst - hast es dir zumindest schon einmal von der Seele schreiben können s-hug

Auch hier noch einmal:
s-so s-so
Herzlichen Glückwunsch zum Babybär s-hug

Euch 3en alles Liebe & Gute - alles Glück der Welt
s-hug Ani  :-*


Ups, fast vergessen:
... "+Hand im Gesicht" ... das klingt so nach Sturkopf: Freiheitsstatur - à la: Auf in den Kampf ... hihi ... das wird ne lustige Pubertät ... ups ... dauert noch ;)
Wer heutzutage nicht verrückt ist, der ist nicht normal!

TrullaCharlotta

Das hast du sooooo schön geschrieben...
Mir schossen die tränen in die augen...
Alles liebe für euch!!!



lucky81-melinasmama

ganz süße maus

und hier nochmal herzlichen glückwunsch


ganz toller bericht, voll spannend mitzulesen udn gut das du alles so gut überstanden hast trotz der vielen hürden


ich hab lange überlegt nen beihct zu schreiben, aber da es einfach nur horror war erspar ich das allen, es reicht wenn ich jede nacht von der geburt träume und schweiß gebadet aufwache  :-\


alles liebe für euch und schöne kuschelzeit




Immer im Herzen bei uns: Angel (SSW 8+0 - Februar 2011)

Peperlchen

Hach mei, was für ein Bericht... Da hast du ja doch einiges mitgemacht, v.a. die Tage danach. Alles Gute für dich  s-hug :-* Erholt euch nun gut daheim.  :-*

Was für ein süßes Mäuschen.  :D


im Herzen.

pirANhJA

Zitat von: lucky81-melinasmama am 09. Juni 2013, 20:50:10
ich hab lange überlegt nen beihct zu schreiben, aber da es einfach nur horror war erspar ich das allen, es reicht wenn ich jede nacht von der geburt träume und schweiß gebadet aufwache  :-\

Vielleicht solltest du es dennoch aufschreiben - nur für dich (nicht für die Mädels hier), um damit abschließen zu können. Weil es auch auf eine Art verarbeitet, wenn man es in Worte faßt.
Ich habe damals meine Trauer bezüglich meiner FG aufgeschrieben und mir hat es geholfen.

Drück dich s-hug Ani :-*
Wer heutzutage nicht verrückt ist, der ist nicht normal!

Knuffi23

wow.... Napo, ich bin überwältigt  :'(
deine Kleine ist Zucker! Und die Haare, wahnsinn!

Es tut mir leid, was dir nach der Ausschabung alles passiert ist  :-[ das ist echt furchtbar!
Aber ich weiß, dass du unendlich dankbar für deine Kleine bist  :-* :-* :-* :-*

ich wünsche euch jetzt noch eine tolle Kennenlernzeit! Zu Hause!  :)


PCO Syndrom, SD Unterfunktion, Blutgerinnungsstörung + Männes OAT III Syndrom = Novemberkrümel!!! Wahnsinn!!!!

03.03.13 Herzchen schlägt!!!
01.06.13 Wir bekommen einen Sohnemann! :)
07.11.13 (40 + 4) Oliver kommt mit 3535 Gramm, 51 cm und 34 cm KU per KS zur Welt!

Juni 2014 - jetzt boxen Oliver und ich uns alleine durch!

Marci

Oh man! HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH und sooooooooo eine süße Maus!

Die schlimmsten Geburten bringen immer die süßesten Kinder! :-*
Ist echt nicht schön, was da passiert ist, ich hoffe, du kannt das irgendwie aufarbeiten, am besten mit der Maus und Papabär an deiner Seite, dann fällt es gleich viel leichter!

Alles Gute und frohes Kuscheln zu Hause! Erhol dich gut  :-*





Smally

Toller Bericht - ich fühlte mich gleich verbunden mit deinem Erlebniss, ich habe auch trotz heftigster Wehen, die 4cm - Marke nicht überwunden, über Stunden - dann eine PDA genommen (wollte auch ohne!!) und innerhalb von 1 1/2 Std. PDA von 4cm bis 9cm, den Entspurt habe ich dann ohne PDA erlebt, das war toll!


maximum13

Liebe Napo,

was für ein wahnsinns Bericht!!! Tut mir leid, dass du nach der Geburt noch so viel mitmachen musstest, aber jetzt gehts dir ja zum Glück besser!

Ich denke, es ist ganz natürlich, dass man Schuldgefühle hat. wenn man nicht so kann wie man will. Aber du hast alles ganz toll gemeistert und jetzt wird alles gut!

Deine Isaella ist sooooooooooooooooooooo süß! Sie sieht auf dem Foto soooooooo friedlich aus! Ganz, ganz sicher hat sie keinen Schaden davongetragen weil du dich am Anfang nicht so kümmern konntest wie du gerne wolltest! Für sie bist du die alleralleralleraller...allerbeste Mama der Welt!  :-*

jenny231

Mensch, ein toller Bericht. Und voll spannend wie du das alles geschrieben hast :)
Du hast echt ne Menge durch gemacht. Respekt das du das alles so gut gemeistert hast. Und du hast vollkommen Recht, es is keine Schande wenn man nicht mehr kann und jede Hilfe annimmt die man kriegen kann s-daumenhoch

Und die kleine is soooooo süüüüüüüüüüß! Und sie hat wirklich wahnsinnig viele Haare  :D

daisyflocke

Wow Napo. Ich hatte Tränen in den Augen  :'(
Du bist so eine starke Frau! Und dein Bär unterstützt dich so toll! Eure Isabella kann sich glücklich schätzen euch als Eltern zu haben.
Sie ist sehr süß. Ich wünsche dir viel Kraft. Es geht bergauf und du hast das "schlimmste" hinter dir. Schon dich soweit es geht, aber eure Maus ist ja so lieb und dein Bär hilft dir.

Alles gute euch :-* s-hug

Ali_Pinkie

Liebe Napo, mit ganz viel Spannung hab ich heute deinen geburtsbericht gelesen. Den hast du ganz toll geschrieben tut mir leid dass es dir doch in Weilchen nicht so gut ging.

Natürlich möchte ich dir auf diesem weg auch noch ganz herzlich zu eurer süssen Isabella gratulieren. Hast du ganz toll hinbekommen grosses Kompliment an dich und deinen Bär.
Schönes kuscheln euch drein und danke dass wir alle an deinem greburtsbericht teilhaben durften, sehr bewegend.
Lg Ali
* 17.07.2012 patatina sempre nei nostri cuori!!!


maja588

ach du meine güte, ist die kleine zuckersüß <3<3 :)
herzlichen glückwunsch nochmal napo :)
und wieviel haare sie schon hat ;D suuuuperschnuckelig <3<3
*07/13
*12/13

Nichts passiert ohne Grund.
Versuche nicht es zu verstehen, sondern es zu akzeptieren und damit umzugehen.

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Nicht ungeduldig werden, sondern dem Wunder wie einem Vögelchen ruhig die Hand hinhalten.