Frühzeitig gekümmert habe ich mich. Ich habe auch eigentlich keine Angabe darüber gemacht ab wann ich mich gekümmert habe.
Das man bei unerwarteter Schwangerschaft nicht schon bei positiven Schwangerschaftstest genau weiß wo man entbinden möchte, kann einem niemand vorwerfen, denke ich.
Zudem Anfang des Jahres für Hebammen schon absehbar war das es ab Juli massive Probleme geben wird und einige nicht angenommen haben, weil für sie persönlich nicht geklärt war wie es ab Juli weitergeht.
Den Schuld- und Nachlässigkeitsschuh ziehe ich mir nicht an.
Klinikgeburten: Ich fand meine beiden Klinikgeburten nicht so toll.
Die erste habe ich mit einer Beleghebamme gemacht. Damals mit knappen 20 Jahren habe ich nicht gewusst was ich heute weiß.
Heute weiß ich dass vieles hätte anders laufen können /sollen, dass es bei der Anzahl von "geburtserleichternden Mitteln" wie Wehengel, Wehentropf, PDA eher darum ging schnell Feierabend zu haben.
Aufklärung 0. Internet war damals nicht so verbreitet, wie heute.
Man hat sogar vergessen mir Abstilltabletten zu geben. was zur Folge hatte dass sich eine Milchknoten bildete der wegen seiner Größe operativ entfernt werden musste und mir es unmöglich macht mit der Brust zu stillen.
Beim zweiten Kind zwei Jahre später, hatte ich eine Beleghebamme die mir als die Fruchtblase riss sagte das es nicht sicher ist ob es sich um Fruchtwasser handeln würde (Bullshit), denn in einem Nebensatz verpackt sagte sie um kurz nach 19 Uhr dass sie eigentlich auch keine Lust auf eine Nachtschicht hat und hat mich wieder nach Hause geschickt. (30 KM entfernt von meiner Heimatstadt)
Ich habe zu Hause kräftige Wehen bekommen und habe in Rückenlage, mit DauerCTG einer "vorsichtshalber gelegten Kanüle" in der Hand und mit Dienstwechsel, was mindestens 6 verschiedene Hände in meinem Körper mit sich brachte im ortsansässigen Kreiskrankenhaus entbunden. Mein Mann konnte das Personal nur mit einer Klage vom Dammschnitt abhalten.
Von Mitsprache über die Art des Gebärens habe ich nichts in Erinnerung. Tut mir Leid.
Das waren übrigens beides ambulante Entbindungen.
Ich weiß schon wo meine Ablehnung gegen eine übertechnologisierte Geburt herkommt.
PDA: Ich habe so meine Bedenken, denn ich habe gelesen dass die PDA das natürliche Zusammenspiel der Geburtshormone stört. Deswegen kommt es bei einer PDA nicht nur wesentlich öfter zu Zangen und Saugglockengeburten sondern auch zu Notkaiserschnitten.
Weiter noch verringert eine PDA die Oxytocinfreisetzung durch die Mutter.
Die Natur hat einen nie wieder (außer bei der Geburt Ihrer Kinder) so hohen Anstieg von Oxytocin (Bindungshormon) während der Geburt vorgesehen um Bindung zwischen Mutter und Kind sicherzustellen.
Man hat Hinweise darauf dass Frauen die während der Geburt eine PDA hatten, eine weitaus höhere Wahrscheinlichkeit eine Wochenbettdepressionen zu entwickeln haben und damit in den wichtigsten Monaten ein Ablehnungsverhalten gegen Ihr Kind zu entwickeln können, was das weitere Leben in Sachen Bindungsstörungen und Beziehungsmuster prägt.
Ich kann es mir gut vorstellen, heißt nicht das ich mich eines besseren belehren lasse. Lass ich nicht. Dafür muss aber auch niemand dran glauben der es nicht möchte.
Aber sich mal drüber Gedanken zu machen oder mal genauer zu recherchieren tut bestimmt auch nicht weh.
Der nächste Punkt:
Die Kinderbetreuung.
Meine dritte Frage ziele genau darauf ab.
Ich bin ja Optimist: Es wird alles gut gehen bei der Geburt. So gut wie jede Frau die zeugungsfähig ist ist in der Lage zu gebären. Ist seit Menschengedenken nicht anders gewesen.
Würde ich von etwas anderem Ausgehen würde es eine sichselbsterfüllende Prophezeiung sein, die ich mir selbst angedacht habe und deswegen unentspannt an die Sache ran gehe und Komplikationen herbeiführt kann.
Natürlich ist es vernünftig sich Gedanken zu machen was ist falls doch etwas ist.
Ich bin bei meiner (richtiger gesagt unserer,nämlich die meiner Kinder und mir) Planung aber davon ausgegangen meinen Optimismus zu besitzen, was nach meiner Vorstellung von Geburt meine Kinder nicht ausgeschlossen sondern als Familie (hier sind wir wieder bei Bindungen) eingeschlossen hätte. Eine Geburt ist in meinen Augen kein reines Paar- sondern ein Familienereignis.
Somit hätte sich die Betreuung eh nur für den Notfall, ergeben.
Gäbe es die Möglichkeit meine Kinder bei meinen Verwandten zu Parken, hätte ich nicht geschrieben das es nicht möglich ist.
Zudem ich ja auch mit einer Zeitspanne von Schwangerschaftswoche 38 bis 42 kalkulieren muss, was bedeutet, wenn meine Angehörigen 600 KM weit weg sind, meine Kinder bis zu 4 Wochen ihrer Schulpflicht nicht nachkommen können.
Es tut mir Leid, ich bin mir bewusst dass niemand der meine Situation nicht selbst erfahren hat oder erfährt überhaupt in der Lage ist alle Ausmaße zu erfassen und nachzuvollziehen.
Ich meine im Grund genommen habt ihr Recht, nur ist keine meiner Fragen beantwortet. Aber die Gedanken hatte ich mir doch auch schon alle gemacht.
Ich habe nur auf die Letzte meiner Fragen eine echte Antwort die mir gar nicht gefällt: Meine Kinder werden in einer Wohngruppe des Jugendamtes untergebracht, wenn der Notfall eintrifft, das Krankenhaus mich wegen fehlender Nachsorgehebamme nicht entlässt.